Un­ter­halt für die Kin­der

Auf die­ser Sei­te fin­den Sie In­for­ma­tio­nen zu öko­no­mi­schen Aspek­ten rund um den Kin­des­un­ter­halt.

er­stellt am 05.07.22        von An­to­nia Bir­ke­ne­der, PD Dr. Chris­ti­na Boll    Deut­sches Ju­gend­in­sti­tut Mün­chen  

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Vie­le Auf­ga­ben, die wäh­rend ei­ner Part­ner­schaft ge­mein­sam er­le­digt wur­den, müs­sen nach ei­ner Tren­nung zwi­schen den El­tern ver­teilt wer­den. Es muss ge­klärt wer­den, bei wem die Kin­der (wann) woh­nen, wie sie be­treut wer­den und wer die an­fal­len­den Kos­ten trägt.


Im Fol­gen­den er­hal­ten Sie ei­ni­ge In­for­ma­tio­nen zum The­ma Kin­des­un­ter­halt. Sie er­fah­ren, wie der Kin­des­un­ter­halt mit dem ge­wähl­ten Be­treu­ungs­mo­dell zu­sam­men­hängt und wie hoch die geleisteten Zahlungen sind. In der Pra­xis kommt es häu­fig zu Problemen bei der Zah­lung von Kin­des­un­ter­halt, de­nen je­doch mit dem Unterhaltsvorschuss be­geg­net wer­den kann.


Die­se Sei­te be­schränkt sich auf die öko­no­mi­schen Aspek­te zum The­ma Kin­des­un­ter­halt. Zu­sätz­lich ist es mög­lich, dass ein El­tern­teil Un­ter­halts­an­sprü­che für sich selbst ge­gen­über dem ehe­ma­li­gen Part­ner bzw. der ehe­ma­li­gen Part­ne­rin hat (Be­treu­ungs­un­ter­halt so­wie, bei zu­vor Ver­hei­ra­te­ten, ggf. auch Ehe­gat­ten­un­ter­halt). Wenn Sie et­was über die An­spruchs­vor­aus­set­zun­gen der ver­schie­de­nen Un­ter­halts­zah­lun­gen er­fah­ren wol­len, fin­den Sie hier mehr In­for­ma­tio­nen.

Wol­len Sie ver­su­chen, sich mit Ih­rer Ex-Part­ne­rin oder mit Ih­rem Ex-Part­ner über die Hö­he des zu zah­len­den Kin­des­un­ter­halts zu ei­ni­gen? Dann kön­nen Sie den Un­ter­halts­rech­ner von STARK nut­zen. Soll­te es Pro­ble­me bei der Ei­ni­gung ge­ben, scheu­en Sie sich nicht, Un­ter­stüt­zung zu su­chen, z. B. beim Ju­gend­amt.

STARK-Unterhaltsrechner

 

Ein Sparschwein, in das eine Münze fällt.

Durch den Kindesunterhalt soll der Lebensunterhalt des Nachwuchses gedeckt werden

Kindesunterhalt – Zusammenhang zum Betreuungsmodell und geleistete Zahlungen

Eltern zahlen unterschiedlich viel Unterhalt für ihre Kinder. Das hängt auch vom gewählten Betreuungsmodell ab.

Bei­de El­tern­tei­le sind zum Un­ter­halt ih­rer Kin­der ver­pflich­tet. Die­ser Ver­pflich­tung kann in Form von fi­nan­zi­el­len Leis­tun­gen (Bar­un­ter­halt), in Form von Be­treu­ung im Haus­halt (Be­treu­ungs­un­ter­halt) oder in Form von Sach­leis­tun­gen, wie Ver­pfle­gung und Un­ter­kunft (Na­tu­ral­un­ter­halt), nach­ge­kom­men wer­den. Wel­cher El­tern­teil zu Geld­zah­lun­gen ge­gen­über dem Kind ver­pflich­tet ist, hängt dem­nach vom ge­wähl­ten Be­treu­ungs­mo­dell ab. Stu­di­en zei­gen, dass sich vie­le El­tern zum Kin­des­un­ter­halt auch au­ßer­ge­richt­lich ei­ni­gen kön­nen, ent­we­der al­lein oder mit Hil­fe pro­fes­sio­nel­ler Un­ter­stüt­zung, z. B. durch das Ju­gend­amt. Zu den Un­ter­halts­an­sprü­chen in den ein­zel­nen Be­treu­ungs­mo­del­len fin­den Sie hier aus­führ­li­che In­for­ma­tio­nen.

Re­si­denz­mo­dell

Die meis­ten ge­trenn­ten Fa­mi­li­en in Deutsch­land le­ben im so­ge­nann­ten Residenzmodell . Das be­deu­tet, dass die ge­mein­sa­men Kin­der über­wie­gend bei ei­nem El­tern­teil le­ben. Des­sen Woh­nung ist dann die Haupt­woh­nung. Der an­de­re El­tern­teil hat Um­gang mit dem Kind, über­nimmt aber weit we­ni­ger Be­treu­ungs­auf­ga­ben. Wird das Re­si­denz­mo­dell von den El­tern ge­wählt, le­ben die Kin­der in den meis­ten Fäl­len bei der Mut­ter. So­mit sind es auch ge­ne­rell mehr Vä­ter, die zu Bar­un­ter­halts­leis­tun­gen ver­pflich­tet sind. Die we­ni­gen Vä­ter, die mit ih­ren Kin­dern im Re­si­denz­mo­dell le­ben, be­rich­ten zu­dem sel­te­ner von Un­ter­halts­an­sprü­chen für ih­re Kin­der. Hier­mit hängt zu­sam­men, dass Vä­ter, auch wenn sie al­lein­er­zie­hend sind, häu­fig mehr ver­die­nen als Müt­ter, so­dass die Bar­un­ter­halts­ver­pflich­tun­gen der Müt­ter ge­rin­ger aus­fal­len.

Wech­selm­odell

Noch sehr sel­ten, aber im­mer häu­fi­ger le­ben ge­trenn­te Fa­mi­li­en im Wechselmodell . Die­ses kann un­ter­schied­lich ge­stal­tet wer­den: pa­ri­tä­tisch (auch symm­me­trisch ge­nannt) oder asym­me­trisch. Beim pa­ri­tä­ti­schen Wech­selm­odell le­ben die Kin­der zu glei­chen Tei­len bei bei­den El­tern und wer­den al­so auch zu glei­chen Tei­len von die­sen be­treut. In der Pra­xis zeigt sich, dass in die­sem Mo­dell häu­fig kei­ne Kin­desun­ter­halts­zah­lun­gen flie­ßen. Mög­li­che Grün­de kön­nen ähn­li­che Kos­ten- und Ein­kom­mens­ver­hält­nis­se bei den El­tern sein. Im asym­me­tri­schen Wech­selm­odell gibt es einen Be­treu­ungs­schwer­punkt ei­nes El­tern­teils, die­ser ist aber im Ver­gleich zum Re­si­denz­mo­dell schwä­cher aus­ge­prägt.

Häu­fig­keit der Be­treu­ungs­mo­del­le

Ge­trenn­te El­tern, die ge­fragt wer­den, wel­ches Be­treu­ungs­mo­dell sie prak­ti­zie­ren, be­rich­ten zu rund 5 % von ei­nem Wech­selm­odell (hier­bei wird ei­ne un­glei­che Be­treu­ungs­auf­tei­lung bis zu ma­xi­mal 70/30 er­fasst – dies weicht leicht von der recht­li­chen De­fi­ni­ti­on mit 67/33 ab, die in STARK zu­grun­de ge­legt wird). Et­wa ein wei­te­res Vier­tel (rund 20–25 %) sagt, dass sie in ei­nem Re­si­denz­mo­dell oh­ne jeg­li­chen Kon­takt zum an­de­ren El­tern­teil le­ben. Die Kin­der le­ben da­bei in den meis­ten Fäl­len bei der Mut­ter. Die üb­ri­gen 70–75 % le­ben in ei­nem Re­si­denz­mo­dell mit ent­we­der häu­fi­gem oder sel­te­nem Kon­takt zum an­de­ren El­tern­teil.

Alleinerziehende berichten von unterschiedlich hohen Kindesunterhaltszahlungen

Hö­he des Kin­des­un­ter­halts, den Al­lein­er­zie­hen­de dur­chschnitt­lich be­zie­hen

Un­ter­halts­be­rech­tig­te Al­lein­er­zie­hen­de mit min­der­jäh­ri­gen Kin­dern im Haus­halt, die kei­nen Un­ter­halts­vor­schuss be­zie­hen, er­hal­ten im Durch­schnitt 362 € Kin­des­un­ter­halt im Mo­nat vom an­de­ren El­tern­teil. Die Zah­lun­gen wer­den für ei­ne durch­schnitt­li­che Zahl von 1,4 Kin­dern un­ter 18 Jah­ren ge­leis­tet. Hin­ter die­sem durch­schnitt­li­chen Be­trag ver­ber­gen sich sehr un­ter­schied­li­che Be­zü­ge: 38 % er­hal­ten 400 € oder mehr, ein Drit­tel (34 %) er­hält 250–399 €. Bei ei­nem Zehn­tel (11 %) liegt der Un­ter­halt un­ter 250 € im Mo­nat und 17 % er­hal­ten gar kei­nen Un­ter­halt.

Welche Probleme gibt es bei der Zahlung von Kindesunterhalt?

Es kommt häufig vor, dass der Kindesunterhalt nicht oder nicht vollständig bzw. nicht regelmäßig gezahlt wird. Die Gründe sind dabei vielfältig.

Dar­über, wie oft und in wel­cher Hö­he Kin­des­un­ter­halt ge­leis­tet wird, gibt es kei­ne amt­li­chen Da­ten, aber in ei­ni­gen Um­fra­gen wur­den Fra­gen zu die­sem The­ma ge­stellt. Die Ant­wor­ten deu­ten auf häu­fi­ge Pro­ble­me bei der Zah­lung von Kin­des­un­ter­halt hin. Nur et­wa die Hälf­te al­ler Be­frag­ten, die für ih­re Kin­der Un­ter­halt be­kom­men soll­ten, gibt an, dass sie die Zah­lun­gen re­gel­mä­ßig und in vol­ler Hö­he er­hal­ten. Ein Vier­tel be­kommt die Un­ter­halts­zah­lun­gen un­re­gel­mä­ßig oder nicht in vol­ler Hö­he und wie­der­um ein Vier­tel be­kommt gar kei­ne Un­ter­halts­zah­lun­gen.

Un­ter­halts­zah­lun­gen wer­den...

 

Aus­blei­ben von Kin­des­un­ter­halts­zah­lun­gen

Es gibt ver­schie­de­nen Grün­de, warum die Zah­lun­gen nicht ge­leis­tet wer­den.
Kin­des­un­ter­halts­zah­lun­gen blei­ben aus, weil...
... die oder der Un­ter­halts­ver­pflich­te­te selbst nicht ge­nug Geld hat
... die oder der Un­ter­halts­ver­pflich­te­te sich wei­gert zu zah­len
... die oder der An­spruchs­be­rech­tig­te auf den An­spruch ver­zich­tet bzw. ihn nicht ein­for­dert

In vie­len Fäl­len wer­den Un­ter­halts­zah­lun­gen al­so nicht oder un­voll­stän­dig bzw. un­re­gel­mä­ßig ge­zahlt. Die zwei Haupt­grün­de da­für sind, dass die Un­ter­halts­ver­pflich­te­ten nicht zah­len kön­nen, da sie selbst nicht ge­nug Geld zur Ver­fü­gung ha­ben, oder dass sie sich wei­gern zu zah­len. Es kommt auch vor, dass An­spruchs­be­rech­tig­te frei­wil­lig auf die Zah­lun­gen ver­zich­ten bzw. die­se nicht ein­for­dern. Dies ge­schieht ent­we­der in der An­nah­me, dass der ehe­ma­li­ge Part­ner bzw. die ehe­ma­li­ge Part­ne­rin oh­ne­hin nicht zah­lungs­fä­hig wä­re, oder weil sie die Be­zie­hung zu die­ser Per­son nicht be­las­ten wol­len.

Was be­ein­flusst das sta­tis­ti­sche Ri­si­ko, dass Un­ter­halt nicht ge­zahlt wird?

Es gibt Fak­to­ren, die die re­gel­mä­ßi­ge Zah­lung be­güns­ti­gen oder die­ser ent­ge­gen­wir­ken.
 

Pro­ble­me bei der Zah­lung von Kin­des­un­ter­halt be­ste­hen häu­fi­ger, wenn die El­tern­tei­le we­nig Kon­takt mit­ein­an­der pfle­gen und/oder weit von­ein­an­der ent­fernt woh­nen. Auch bei El­tern, die vor der Tren­nung nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet wa­ren, kommt es häu­fi­ger zu Schwie­rig­kei­ten bei der Un­ter­halts­zah­lung. Das Ri­si­ko, dass Un­ter­halt nicht ge­zahlt wird, steigt, wenn die Un­ter­halts­ver­pflich­te­ten kein oder nur ein ge­rin­ges Ein­kom­men ha­ben. Das Ri­si­ko ist hin­ge­gen ge­rin­ger, wenn die Un­ter­halts­ver­pflich­te­ten ei­ner Be­schäf­ti­gung nach­ge­hen. Muss ein El­tern­teil für meh­re­re Kin­der Un­ter­halt zah­len, so hat je­des die­ser Kin­der einen ei­ge­nen Un­ter­halts­an­spruch. In der Rea­li­tät zeigt sich aber, dass bei meh­re­ren Kin­dern häu­fig nicht der vol­le Un­ter­halt für je­des Kind ge­zahlt wird. Au­ßer­dem steigt das Ri­si­ko, dass Un­ter­halt nicht ge­zahlt wird, je län­ger die Tren­nung zu­rück­liegt.

Wenn die El­tern nach der Tren­nung bei­de für das Kind Ver­ant­wor­tung über­neh­men und/oder die El­tern ein gu­tes Ver­hält­nis zu­ein­an­der ha­ben, wird hin­ge­gen auch der Kin­des­un­ter­halt in der Re­gel zu­ver­läs­sig ge­zahlt. Auch aus die­sem Grund ist es sinn­voll, ein gu­tes Ver­hält­nis mit der Ex-Part­ne­rin oder dem Ex-Part­ner an­zu­stre­ben.

Was er­höht bzw. senkt das Ri­si­ko nicht (voll­stän­dig) ge­leis­te­ter Un­ter­halts­zah­lun­gen?
Er­höht das Ri­si­ko Senkt das Ri­si­ko
  • We­nig/kein Kon­takt zwi­schen den El­tern
  • Ge­teil­te Ver­ant­wor­tung für das Kind bzw. die Kin­der
  • Wohn­or­te weit von­ein­an­der ent­fernt
  • Gu­tes Ver­hält­nis der El­tern
  • Vor Tren­nung nicht mit­ein­an­der ver­hei­ra­tet
  • Be­rufs­tä­tig­keit der Zah­lungs­ver­pflich­te­ten
  • Mehr als ein Kind mit Un­ter­halts­an­spruch
 
  • Tren­nung liegt lan­ge zu­rück
 

Unterhaltsvorschuss – finanzielle Unterstützung bei nicht gezahltem Kindesunterhalt

Wenn Kindesunterhalt nicht gezahlt wird, kann finanzielle Hilfe vom Staat in Anspruch genommen werden.
Zu sehen ist ein sehr großes Klemmbrett mit einer ToDo-Liste. Links daneben steht ein Mann, der sich einen überdimensional großen Stift über die Schulter gelegt hat.

Bei Problemen kann Unterhaltsvorschuss beantragt werden

Der Un­ter­halts­vor­schuss

Wenn ein El­tern­teil trotz An­spruch den Kin­des­un­ter­halt vom an­de­ren El­tern­teil nicht oder nur un­voll­stän­dig er­hält, kann Un­ter­halts­vor­schuss be­zo­gen wer­den. In die­sem Fall streckt das Ju­gend­amt die Zah­lung vor und holt sich die­se vom un­ter­halts­pflich­ti­gen El­tern­teil zu­rück. Un­ter­halts­vor­schuss kann un­ter be­stimm­ten Be­din­gun­gen bis zur Voll­jäh­rig­keit des Kin­des be­zo­gen wer­den. Im De­zem­ber 2016 wur­de für über 800.000 Kin­der Un­ter­halts­vor­schuss be­zo­gen.

Die Hö­he des Un­ter­halts­vor­schus­ses rich­tet sich nach dem Al­ter des Kin­des und be­trägt im Jahr 2023 zwi­schen 187 € und 338 € mo­nat­lich. Hier kön­nen Sie Ih­ren ge­nau­en An­spruch er­mit­teln. Bei Be­zug von SGB-II-Leis­tun­gen (so­ge­nann­tes Hartz IV) wird der Un­ter­halts­vor­schuss als Ein­kom­men zwar an­ge­rech­net wird, eben­so wie Un­ter­halts­zah­lun­gen des an­de­ren El­tern­teils, je­doch muss ein An­trag auf Un­ter­halts­vor­schuss ge­stellt wer­den, da sonst SGB-II-Leis­tun­gen ge­kürzt wer­den kön­nen. Da­her pro­fi­tie­ren von Un­ter­halt­zah­lun­gen des an­de­ren El­tern­teils und vom Un­ter­halts­vor­schuss vor al­lem die­je­ni­gen, die ih­ren Le­bens­un­ter­halt be­strei­ten kön­nen, oh­ne auf staat­li­che Hil­fe an­ge­wie­sen zu sein. Zu­dem fällt der Un­ter­halts­vor­schuss et­was ge­rin­ger aus als der Kin­des­un­ter­halt selbst, da das Kin­der­geld voll (und nicht hälf­tig wie beim Bar­un­ter­halt) an­ge­rech­net wird.

Tren­nen sich El­tern, soll­te es das Ziel sein, dass bei­de El­tern­tei­le ih­ren Un­ter­halts­ver­pflich­tun­gen nach­kom­men. Auf die­se Wei­se muss der Un­ter­halts­vor­schuss gar nicht erst in An­spruch ge­nom­men wer­den. Sie fin­den im Be­reich Fair trennen & gemeinsam erziehen hilf­rei­che Tipps, wie das ge­lin­gen kann.

Ratlose Frau. Junge Frau mit Fragezeichensymbol im Hintergrund.

Der Unterhaltsvorschuss hilft vielen alleinerziehenden Eltern

Hin­ter­grund­wis­sen: Än­de­rung des Un­ter­halts­vor­schuss­ge­set­zes 2017

An­zahl der Kin­der, für die Un­ter­halts­vor­schuss be­zo­gen wird

Vor dem Jahr 2017 war der Be­zug von Un­ter­halts­vor­schuss noch be­grenzt: Er wur­de längs­tens 72 Mo­na­te und nur für Kin­der un­ter 12 Jah­ren ge­währt. Seit dem 1. Ju­li 2017 sind die­se Be­gren­zun­gen auf­ge­ho­ben und Un­ter­halts­vor­schuss kann un­ter be­stimm­ten Be­din­gun­gen bis zur Voll­jäh­rig­keit des Kin­des be­zo­gen wer­den. Nach­dem die­se Ver­än­de­run­gen in Kraft ge­tre­ten sind, hat sich die An­zahl der Kin­der, für die Un­ter­halts­vor­schuss be­zo­gen wird, in kur­z­er Zeit fast ver­dop­pelt – von et­wa 427.000 Kin­dern im De­zem­ber 2016 auf über 800.000 Kin­der im De­zem­ber 2018.

Quellen & Links

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Quel­len:

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Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Fa­mi­lie, Se­nio­ren, Frau­en und Ju­gend (2022). Fa­mi­li­en­leis­tun­gen – Un­ter­halts­vor­schuss. Auf­ge­ru­fen am 11. Ok­to­ber 2022 von https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/familienleistungen/unterhaltsvorschuss/unterhaltsvorschuss-73558


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Hart­mann, B. (2014). Un­ter­halts­an­sprü­che und de­ren Wirk­lich­keit: Wie groß ist das Pro­blem nicht ge­zahl­ten Kin­des­un­ter­halts? (No. 660). SO­EPp­a­pers on Mul­ti­dis­ci­pli­na­ry Pa­nel Da­ta Re­se­arch.


Hart­mann, B. (2018). Kin­des­un­ter­halt. In: Geis­ler, E., Köp­pen, K., Kreyen­feld, M., Trap­pe, H., & Poll­mann-Schult, M. Fa­mi­li­en nach Tren­nung und Schei­dung in Deutsch­land, 39-42.


Hu­bert, S., Som­mer, M., & Neu­ber­ger, F. (2020). Al­lein­er­zie­hend, al­lein­be­zah­lend? Kin­des­un­ter­halt, Un­ter­halts­vor­schuss und Grün­de für den Un­ter­halts­aus­fall. Zeit­schrift für So­zio­lo­gie der Er­zie­hung und So­zia­li­sa­ti­on: ZSE, 40(1), 19-38.


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https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/familienleistungen/unterhaltsvorschuss/unterhaltsvorschuss-73558
In­for­ma­tio­nen des BMFSFJ zum Un­ter­halts­vor­schuss, Link zu Web­sei­te, ge­prüft am 11.10.22

 

Ein­kom­men
Kom­po­nen­ten und Un­ter­schie­de zwi­schen Män­nern und Frau­en

Einen ho­hen Stel­len­wert bei der Be­strei­tung des Le­bens­un­ter­halts nach ei­ner Tren­nung nimmt das Ar­beit­sein­kom­men ein. Dies un­ter­schei­det sich oft zwi­schen Män­nern und Frau­en. Ar­muts­ri­si­ken hän­gen je­doch auch da­von ab, wel­che an­de­ren Ein­kom­mens­quel­len ei­nem Haus­halt zur Ver­fü­gung ste­hen.

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Er­werbs­tä­tig­keit
Aus­ge­stal­tung von Er­werbs­tä­tig­keit nach Tren­nung

In wel­chem Um­fang El­tern­tei­le nach ei­ner Tren­nung ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit nach­ge­hen, be­ein­flusst maß­geb­lich, in­wie­weit sie ih­ren Le­bens­un­ter­halt selbst be­strei­ten kön­nen. Doch es ge­hen noch an­de­re Vor­tei­le mit ei­ner Er­werbs­tä­tig­keit ein­her.

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Kos­ten ei­ner Tren­nung oder Schei­dung
Di­rek­te und in­di­rek­te Kos­ten­punk­te

Ei­ne Schei­dung ver­ur­sacht di­rek­te Kos­ten, die von bei­den El­tern­tei­len auf­ge­bracht wer­den müs­sen. Aber auch die Tren­nung selbst führt zu ver­schie­de­nen Kos­ten­punk­ten, die von bei­den oder nur von ei­nem El­tern­teil ge­tra­gen wer­den müs­sen.

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