Check­lis­te: Tren­nung und Schei­dung

er­stellt am 30.09.22       von An­to­nia Bir­ke­ne­der, Jen­ni­fer Reh      DJI Mün­chen, Ge­org-Au­gust-Uni­ver­si­tät Göt­tin­gen

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Was er­war­tet Sie auf die­ser Sei­te?

Hier fin­den Sie In­for­ma­tio­nen zu den fol­gen­den The­men:


  1. Was sollte ich bei einer Scheidung beachten? - Checkliste
  2. Was sollte ich bei einer Trennung beachten? - Checkliste

Was sollte ich bei einer Scheidung beachten? - Checkliste

 

 

Hier fin­den Sie zen­tra­le Punk­te, die Sie im Fal­le ei­ner Schei­dung be­den­ken soll­ten:

 

  • Auf Selbstfürsorge achten: Sie soll­ten sich Zeit und Raum ge­ben, um die Tren­nung zu ver­ar­bei­ten. Ge­ben Sie Acht auf sich, und su­chen Sie ggf. nach neu­en Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten bei Fa­mi­lie oder Freun­din­nen und Freun­den.
  • Gespräch mit den Kindern suchen und sie unterstützen: Wenn der Ent­schluss zur Tren­nung fest­steht, spre­chen Sie mög­lichst ge­mein­sam mit den Kin­dern über die Tren­nung und be­glei­ten Sie Ih­re Kin­der bei der Tren­nungs­be­wäl­ti­gung. Küm­mern Sie sich dar­um, dass Ih­re Kin­der emo­tio­na­le Un­ter­stüt­zung auch durch an­de­re Per­so­nen als die El­tern er­le­ben.
  • Ju­gend­amt oder Fa­mi­li­en-/Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len: Neh­men Sie bei Be­darf früh­zei­tig Un­ter­stüt­zung durch das Ju­gend­amt oder Fa­mi­li­en- und Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len in An­spruch. Es be­steht ein Rechts­an­spruch auf Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung in Fra­gen der Part­ner­schaft, Tren­nung und Schei­dung so­wie der Aus­übung der el­ter­li­chen Sor­ge und des Um­gangs­rechts.
  • Me­dia­ti­on: Bei Be­darf kön­nen Sie frei­wil­lig mit der Ex-Part­ne­rin oder dem Ex-Part­ner ei­ne Me­dia­ti­on durch­lau­fen.
  • An­walt­li­che Be­ra­tung: Bei kom­pli­zier­ten Rechts­fra­gen soll­ten Sie ggf. an­walt­li­che Rechts­be­ra­tung in An­spruch neh­men. Bei be­vor­ste­hen­der Schei­dung muss für das Schei­dungs­ver­fah­ren ei­ne Rechts­an­wäl­tin bzw. ein Rechts­an­walt ein­ge­schal­tet wer­den. Ei­ne ge­mein­sa­me an­walt­li­che Ver­tre­tung der Ehe­leu­te ist nicht mög­lich. Un­ter Um­stän­den reicht es aus, wenn nur ein Ehe­part­ner an­walt­lich ver­tre­ten ist.
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Wenn ein Ehe­part­ner aus­zie­hen soll und die Ehe­leu­te sich dies­be­züg­lich ei­nig sind:
  • Per­spek­ti­ve der Kin­der be­rück­sich­ti­gen: Wie soll de­ren Wohn­si­tua­ti­on nach der Tren­nung sein? Wel­ches Be­treu­ungs­mo­dell passt am bes­ten zu Al­ter und Ent­wick­lung der Kin­der? Ha­ben sie ei­ge­ne Wün­sche ge­äu­ßert, die rea­li­sier­bar wä­ren?
  • Bei ge­mein­sa­mer Miet­woh­nung: Beim Ver­mie­ter ei­ne Ent­las­sung aus dem Miet­ver­trag be­wir­ken oder mit der Ex-Part­ne­rin bzw. dem Ex-Part­ner klä­ren, dass die Miet­kos­ten nicht mehr ge­tra­gen wer­den müs­sen. Nach der Schei­dung kön­nen die Ge­schie­de­nen über­ein­stim­men­de Er­klä­run­gen ge­gen­über dem Ver­mie­ter ab­ge­ben, dass die Woh­nung ei­nem der Ehe­gat­ten über­las­sen wird.
  • Fi­nan­zie­rung klä­ren: Klä­ren Sie, ob die (al­te oder neue) Miet­woh­nung für Sie al­lein fi­nan­zier­bar ist (bei Ar­beits­lo­sen­geld II-Be­zug gibt es Re­gel-Höchst­be­trä­ge für die Mie­te; ggf. kann bei klei­nen Ein­kom­men Wohn­geld be­an­tragt wer­den).
  • Fi­nan­zie­rungs­hil­fen: Bei Be­darf kann ein Wohn­be­rech­ti­gungs­schein für So­zi­al­woh­nun­gen be­an­tragt wer­den. Mak­ler­ge­büh­ren, Miet­kau­ti­on und Um­zugs­kos­ten kön­nen ggf. vom Job­cen­ter über­nom­men wer­den.
  • Ver­trä­ge kün­di­gen bzw. über­tra­gen: Den­ken Sie an die Kün­di­gung bzw. Über­tra­gung von Ver­trä­gen in Be­zug auf Te­le­fon, In­ter­net, Rund­funk­bei­trag, Strom, Hei­zung etc., so­fern die aus­zie­hen­de Per­son Ver­trags­part­ne­rin oder Ver­trags­part­ner ist. An­de­ren­falls kann die aus­zie­hen­de Per­son wei­ter­hin zur Zah­lung ver­pflich­tet sein, auch wenn sie den Ver­trag nicht mehr nutzt.
  • Ggf. Nut­zungs­ent­schä­di­gung zah­len: Der aus­zie­hen­den Part­ne­rin bzw. dem aus­zie­hen­den Part­ner steht even­tu­ell die Zah­lung ei­ner Nut­zungs­ent­schä­di­gung zu, z. B. wenn sie oder er wei­ter­hin zu Miet­zah­lun­gen ver­pflich­tet ist oder Kos­ten der Im­mo­bi­lie tra­gen muss.
Wenn kei­ner aus­zie­hen soll und sich die Ehe­leu­te dies­be­züg­lich ei­nig sind:
  • Wäh­rend des Tren­nungs­jah­res: Ge­trenn­te ver­hei­ra­te­te Paa­re kön­nen das Tren­nungs­jahr un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen in der ge­mein­sa­men Woh­nung voll­zie­hen (Tren­nung von „Tisch und Bett“).
  • Re­ge­lun­gen des Zu­sam­men­le­bens: Ent­schei­den sich die ge­trenn­ten Ehe­leu­te im Tren­nungs­jahr (oder ei­nem Teil da­von) ge­mein­sam in der ehe­li­chen Woh­nung zu blei­ben, ist es emp­feh­lens­wert, Re­ge­lun­gen über das Zu­sam­men­le­ben zu tref­fen und die­se schrift­lich fest­zu­hal­ten (z. B. Auf­tei­lung der Räu­me, fes­te Zei­ten für Ge­mein­schafts­räu­me).
Wenn kei­ne Ei­ni­gung dar­über er­zielt wird, wer aus­zieht:
  • Wäh­rend des Tren­nungs­jah­res: Grund­sätz­lich be­steht kei­ne Pflicht zum Aus­zug. Liegt wäh­rend des Tren­nungs­jah­res aber ei­ne Un­zu­mut­bar­keit des Zu­sam­men­le­bens vor, kann ei­ne Zu­wei­sung der Woh­nung oder ei­nes Teils der Woh­nung für die Dau­er des Ge­trennt­le­bens (bis zur Schei­dung) ge­richt­lich be­schlos­sen wer­den. Da­für muss ei­ne Per­son einen An­trag auf Woh­nungs­zu­wei­sung beim Fa­mi­li­en­ge­richt stel­len. Da­bei han­delt es sich stets um ei­ne vor­läu­fi­ge Zu­wei­sung, die die Rechts­ver­hält­nis­se an der Woh­nung nicht ver­än­dert.
  • Nach der Schei­dung: Es kann ein An­trag auf Woh­nungs­zu­wei­sung beim Fa­mi­li­en­ge­richt ge­stellt wer­den. Es be­steht ein An­spruch auf Über­las­sung der Ehe­woh­nung, wenn ei­ne Per­son auf ih­re Nut­zung – un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Wohls der im Haus­halt le­ben­den Kin­der und der Le­bens­ver­hält­nis­se bei­der Ehe­part­ner – in stär­ke­rem Ma­ße an­ge­wie­sen ist als die an­de­re Per­son oder wenn dies aus an­de­ren Grün­den der Bil­lig­keit ent­spricht.
  • Bei ge­mein­sa­mer Miet­woh­nung wird der Miet­ver­trag durch die Ge­richts­ent­schei­dung ent­spre­chend ge­än­dert.
  • Bei ge­mein­sa­mem Wohn­ei­gen­tum er­hält der Ehe­part­ner, dem die Woh­nung zu­ge­wie­sen wird, le­dig­lich ein Nut­zungs­recht und es wird ein Miet­ver­trag mit dem an­de­ren Ehe­part­ner ge­schlos­sen (kein Er­werb von Al­lein­ei­gen­tum). Soll das Ei­gen­tum hin­ge­gen ver­kauft wer­den, kann ein An­trag auf Tei­lungs­ver­stei­ge­rung ge­stellt wer­den.
  • In Fäl­len von Ge­walt: Gab es Ge­walt in der Fa­mi­lie bzw. Part­ner­schaft, kann die Po­li­zei ein zeit­lich be­grenz­tes Nä­he­rungs- und Be­tre­tungs­ver­bot für die Woh­nung ge­gen­über der ge­walt­tä­ti­gen Per­son aus­spre­chen.

  • Umgangs- bzw. Betreuungsregelung festlegen: Es soll­te ei­ne Um­gangs- bzw. Be­treu­ungs­re­ge­lung zu­sam­men mit dem an­de­ren El­tern­teil aus­ge­ar­bei­tet wer­den (Fest­le­gung des Be­treu­ungs­mo­dells, Aus­ge­stal­tung der Be­treu­ung bzw. des Um­gangs). Re­ge­lun­gen zum Um­gang und zur Be­treu­ung kön­nen in ei­ner Elternvereinbarung fest­ge­hal­ten wer­den.
  • Unterstützungsangebote wahrnehmen: Bei der Aus­ge­stal­tung von Um­gang bzw. der Be­treu­ung leis­ten Fa­mi­li­en- und Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len oder auch das Ju­gend­amt kos­ten­los Un­ter­stüt­zung. Da­ne­ben kann ei­ne Re­ge­lung auch im Rah­men ei­ner Me­dia­ti­on ge­mein­sam er­ar­bei­tet wer­den. Ge­lingt ei­ne au­ßer­ge­richt­li­che Ei­ni­gung nicht, kann das Familiengericht auf An­trag ei­ne Um­gangs- bzw. Be­treu­ungs­re­ge­lung un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Kin­des­wohls fest­le­gen.
  • Gemeinsame elterliche Sorge: Sind vor der Tren­nung bei­de El­tern ge­mein­sam sor­ge­be­rech­tigt für die Kin­der, so bleibt die ge­mein­sa­me el­ter­li­che Sor­ge auch nach der Tren­nung be­ste­hen. Es gel­ten je­doch Be­son­der­hei­ten bei der Aus­übung der el­ter­li­chen Sor­ge.
  • Ggf. Antrag auf Übertragung der Alleinentscheidung in einzelnen wichtigen Angelegenheiten des Kindes: Wenn sich die El­tern bei ein­zel­nen Fra­gen, die für das Kind von er­heb­li­cher Be­deu­tung sind, nicht ei­ni­gen kön­nen, kann beim Fa­mi­li­en­ge­richt ein An­trag auf Über­tra­gung der Al­lein­ent­schei­dung in die­sem Fall ge­stellt wer­den. Das Ge­richt über­trägt die Ent­schei­dungs­be­fug­nis im Streit­punkt nach Prü­fung des Kin­des­wohls auf einen El­tern­teil.
  • Ggf. Antrag auf Übertragung des alleinigen Sorgerechts bzw. eines Teilbereichs der elterlichen Sorge: Bei er­heb­li­chen und dau­er­haf­ten Kon­flik­ten zwi­schen den El­tern, bei Ge­walt­vor­komm­nis­sen oder bei Wei­ge­rung bzw. Un­ver­mö­gen ei­nes El­tern­teils, sich an der el­ter­li­chen Sor­ge zu be­tei­li­gen, kann ein An­trag auf al­lei­ni­ges Sor­ge­recht beim Fa­mi­li­en­ge­richt bzw. auf Über­tra­gung ei­nes Teil­be­reichs der el­ter­li­chen Sor­ge (z. B. Ge­sund­heits­für­sor­ge) ge­stellt wer­den. Das Fa­mi­li­en­ge­richt ent­schei­det dann im Sin­ne des Kin­des­wohls. Das Umgangsrecht des an­de­ren El­tern­teils bleibt von der al­lei­ni­gen Sor­ge je­doch un­be­rührt und kann nur in schwer­wie­gen­den Fäl­len un­ter­bun­den wer­den.
  • Kindergeldbezug klären: Das Kin­der­geld wird im­mer nur an einen El­tern­teil aus­ge­zahlt. Nach ei­ner Tren­nung müs­sen Sie sich even­tu­ell neu ei­ni­gen, wer in Zu­kunft das Kin­der­geld aus­ge­zahlt be­kommt und ei­ne Än­de­rung der Fa­mi­li­en­kas­se mit­tei­len. In der Re­gel be­kommt der haupt­be­treu­en­de El­tern­teil das Kin­der­geld aus­ge­zahlt.
  • Wohnsitzmeldung der Kinder: Kin­der kön­nen le­dig­lich einen mel­de­recht­li­chen Wohn­sitz ha­ben. Wird das Kind im Re­si­denz­mo­dell oder im asym­me­tri­schen Wech­selm­odell be­treut, hat das Kind sei­nen Wohn­sitz beim haupt- bzw. über­wie­gend be­treu­en­den El­tern­teil. Wenn ein pa­ri­tä­ti­sches Wech­selm­odell prak­ti­ziert wird, müs­sen die El­tern ei­ne Ei­ni­gung dar­über tref­fen, wo das Kind ge­mel­det wird und ge­gen­über der Mel­de­be­hör­de ei­ne ge­mein­sa­me Er­klä­rung ab­ge­ben.
  • Per­sön­li­che und ver­mö­gens­recht­li­che Un­ter­la­gen und Do­ku­men­te: Per­sön­li­che und ver­mö­gens­recht­li­che Un­ter­la­gen und Do­ku­men­te soll­ten si­cher ver­wahrt wer­den. Bei ge­mein­schaft­li­chen Un­ter­la­gen soll­ten Sie klä­ren, wer die­se be­hält. Der je­weils an­de­re Ehe­part­ner soll­te sich ei­ne (be­glau­big­te) Ko­pie an­fer­ti­gen. Zu den wich­ti­gen Do­ku­men­ten ge­hö­ren Per­so­nal­aus­weis und Rei­se­pass, Ge­burts­ur­kun­den (die ei­ge­ne und die der Kin­der), Hei­rats­ur­kun­de, ggf. Ehe­ver­trag, Ar­beit­s­pa­pie­re, Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge, Zeug­nis­se, be­hörd­li­che Be­schei­de, Fahr­zeug­schei­ne und -brie­fe, ggf. Miet­ver­trag, Miet­kau­ti­ons­kon­to und Pass­wör­ter.
  • Ggf. Ehe­ver­trag prü­fen: Ist ein Ehe­ver­trag vor­han­den, soll­ten die dar­in ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen ge­prüft wer­den.
Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz klä­ren:
  • Bei ge­setz­li­cher Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung: Bei ver­hei­ra­te­ten Per­so­nen, die in der ge­setz­li­chen Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung des Ehe­part­ners bzw. der Ehe­part­ne­rin mit­ver­si­chert wa­ren, bleibt der Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz bis zur Schei­dung be­ste­hen. Da­nach er­lischt die Fa­mi­li­en­ver­si­che­rung und es müs­sen ei­ge­ne Bei­trä­ge ent­rich­tet wer­den. Es be­steht aber ei­ne Aus­tritt­s­op­ti­on.
  • Bei pri­va­ter Kran­ken­ver­si­che­rung: Wa­ren die Ehe­leu­te bei­de pri­vat ver­si­chert oder ei­ne bzw. ei­ner pri­vat und die bzw. der an­de­re ge­setz­lich ver­si­chert, so än­dert sich nichts am Ver­si­che­rungs­sta­tus und -ver­hält­nis.
Wei­te­re Ver­si­che­run­gen:
  • Be­ste­hen­de Ver­si­che­run­gen prü­fen und ggf. kün­di­gen: Be­ach­ten Sie, dass Fa­mi­li­en­ta­ri­fe spä­tes­tens mit der Schei­dung en­den. Nicht mehr be­nö­tig­te Ver­si­che­run­gen soll­ten ge­kün­digt wer­den (z. B. Ries­ter­ren­te, denn die Kin­der­zu­schlä­ge flie­ßen dem El­tern­teil zu, der das Kin­der­geld er­hält).
  • Ggf. Ver­si­che­run­gen auf einen El­tern­teil um­schrei­ben: Um si­cher­zu­stel­len, dass auch die ge­mein­sa­men Kin­der wei­ter­hin ver­si­chert sind (z. B. in der Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung), kann es not­wen­dig sein, dass Ver­si­che­run­gen auf einen El­tern­teil um­ge­schrie­ben wer­den.
  • Ggf. Be­zugs­rech­te än­dern: Wenn mit der Tren­nung ei­ne an­de­re Per­son mög­li­che Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen be­zie­hen soll (z. B. bei ei­ner Le­bens­ver­si­che­rung), soll­ten die Be­zugs­rech­te ge­än­dert wer­den.
  • Ggf. neue Ver­si­che­run­gen für sich ab­schlie­ßen: Es soll­te ge­prüft wer­den, ob nach der Tren­nung neue Ver­si­che­run­gen für sich selbst ab­zu­schlie­ßen sind. Be­ach­ten Sie, dass nach der Tren­nung das eigene Einkommen (aus Er­werbs­tä­tig­keit) meist wich­ti­ger wird und es da­her rat­sam ist, den Ab­schluss ei­ner Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung zu prü­fen.
Kon­ten:
  • Bei Ge­mein­schafts­kon­ten Dis­po­kre­dit auf Null set­zen und die­se auf­lö­sen: Ge­mein­schafts­kon­ten soll­ten auf­ge­löst wer­den. Das geht nur mit beid­sei­ti­ger Zu­stim­mung. Bei Pro­ble­men soll­te Kon­takt mit der Bank auf­ge­nom­men, das Vor­ge­hen be­spro­chen und do­ku­men­tiert wer­den. So­lan­ge Ge­mein­schafts­kon­ten noch be­ste­hen, soll­te der Dis­po­kre­dit auf Null ge­setzt wer­den (auch hier ist ggf. die Zu­stim­mung der Ex-Part­ne­rin oder des Ex-Part­ners not­wen­dig).
  • Kon­to­voll­mach­ten wi­der­ru­fen: Kon­to­voll­mach­ten, die für ei­ge­ne Kon­ten er­stellt wur­den, soll­ten wi­der­ru­fen wer­den.
  • Ei­ge­nes Kon­to er­öff­nen und nut­zen:  Sie soll­ten, so­fern nicht schon vor­han­den, ein ei­ge­nes Kon­to er­öff­nen und Ih­re Lohn­zah­lun­gen so­wie jeg­li­che Geld­leis­tun­gen auf die­ses Kon­to ein­zah­len las­sen. Aus­zah­lun­gen soll­ten nur noch von die­sem Kon­to er­fol­gen.
Staat­li­che Leis­tun­gen nach ei­ner Tren­nung:
Steu­er­klas­se und Kin­der­frei­be­trä­ge re­geln:
  • Wahl­recht im Tren­nungs­jahr: Im Tren­nungs­jahr kann ei­ne ge­mein­sa­me oder ei­ne ge­trenn­te steu­er­li­che Ver­an­la­gung statt­fin­den. Es emp­fiehlt sich ei­ne Be­ra­tung ein­zu­ho­len, um fest­zu­stel­len, was güns­ti­ger ist. Bei Bei­be­hal­tung der ge­mein­sa­men Ver­an­la­gung wird die Dif­fe­renz un­ter­halts­recht­lich aus­ge­gli­chen.
  • Än­de­rung der Steu­er­klas­se nach Ab­lauf des Tren­nungs­jah­res: Ab dem 1. Ja­nu­ar des Fol­ge­jah­res der Tren­nung muss ei­ne Än­de­rung der Steu­er­klas­se er­fol­gen. Ei­ne ge­mein­sa­me steu­er­li­che Ver­an­la­gung ist dann nicht mehr mög­lich.
  • Steu­er­li­cher Ent­las­tungs­be­trag für Al­lein­er­zie­hen­de: Al­lein­er­zie­hen­de El­tern­tei­le kön­nen sich in die Steu­er­klas­se 2 ein­ord­nen las­sen. Dann steht ih­nen ein jähr­li­cher Ent­las­tungs­be­trag zu. Der Ent­las­tungs­be­trag kann nur von ei­nem El­tern­teil be­an­sprucht wer­den. Bei ei­ner ge­teil­ten Be­treu­ung müs­sen sich die El­tern al­so ei­ni­gen, wem der Ent­las­tungs­be­trag zu­kom­men soll.
  • Steu­er­li­cher Kin­der­frei­be­trag: Das Fi­nanz­amt prüft ab dem Fol­ge­jahr nach der Tren­nung, ob der Be­zug von Kin­der­geld oder die Steu­e­rer­spar­nis bei Be­rück­sich­ti­gung des Kin­der­frei­be­trags güns­ti­ger ist.

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Ge­mein­sa­me Schul­den:
  • Schul­den­tra­gung vor­läu­fig klä­ren: Klä­ren Sie nach der Tren­nung, wer ge­mein­sa­me Schul­den vor­erst trägt, bis es durch die Schei­dung ei­ne end­gül­ti­ge Re­ge­lung gibt (z. B. ge­mein­sam auf­ge­nom­me­ne Kre­di­te).
Er­be:
  • Ge­setz­li­ches Erbrecht wäh­rend der Tren­nungs­zeit: Be­ach­ten Sie, dass nicht schon mit der Tren­nung, son­dern erst mit der Schei­dung das ge­setz­li­che Erbrecht der ge­trenn­ten Ehe­part­ne­rin oder des ge­trenn­ten Ehe­part­ners er­lischt.
  • Ggf. ge­mein­schaft­li­ches Tes­ta­ment wi­der­ru­fen
  • Ggf. Tes­ta­ment än­dern oder ver­fas­sen (und ge­setz­li­ches Erbrecht des Ehe­part­ners aus­schlie­ßen)
  • Ggf. ge­mein­schaft­li­chen Erb­ver­trag wi­der­ru­fen

 

Bei Ei­nig­keit über Un­ter­halts­zah­lun­gen:
  • Kindesunterhalt: Nach ei­ner Tren­nung der El­tern ha­ben Kin­der in der Re­gel einen An­spruch auf Kin­des­un­ter­halt. Die Min­dest­hö­he des Kin­des­un­ter­halts ist ge­setz­lich fest­ge­legt. Die ge­naue Un­ter­halts­hö­he er­gibt sich aus der Düsseldorfer Tabelle . Wel­cher El­tern­teil in wel­cher Hö­he für den Kin­des­un­ter­halt auf­kom­men muss, ist vom ge­wähl­ten Be­treu­ungs­mo­dell ab­hän­gig. Sie kön­nen die ge­setz­li­che Pflicht zur Zah­lung von Kin­des­un­ter­halt in ei­ner Unterhaltsvereinbarung ein­ver­nehm­lich kon­kre­ti­sie­ren. Da­für emp­fiehlt sich in der Re­gel ei­ne an­walt­li­che Be­ra­tung. Auch der STARK-Unterhaltsrechner kann Ih­nen ei­ne Hil­fe sein.  
  • Unterhalt des betreuenden Elternteils: Be­treut ein El­tern­teil nach der Tren­nung die ge­mein­sa­men Kin­der ganz über­wie­gend al­lein, ist da­ne­ben häu­fig kei­ne (vol­le) Er­werbs­tä­tig­keit mög­lich. Da­her kann un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen Un­ter­halt we­gen der Be­treu­ung ge­mein­sa­mer Kin­der ver­langt wer­den. Sind Sie sich über die Hö­he der Un­ter­halt­zah­lun­gen ei­nig, soll­ten Sie die­se schrift­lich fest­hal­ten (z. B. in ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung).
  • Trennungs- bzw. nachehelicher Unterhalt: Nach der Tren­nung bzw. nach der Schei­dung kann un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ein Ehe­part­ner An­spruch auf Un­ter­halt in Form von Tren­nungs­un­ter­halt bzw. nach­e­he­li­chem Un­ter­halt ha­ben. Sind Sie sich über die Hö­he der Un­ter­halts­zah­lun­gen ei­nig, soll­ten Sie die­se schrift­lich fest­hal­ten (z. B. in ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung).
Wenn kei­ne Ei­ni­gung über Un­ter­halts­zah­lun­gen ge­lingt:
  • Auf­for­de­rung zur Ver­mö­gens­aus­kunft und Un­ter­halts­zah­lung: Die Ex-Part­ne­rin bzw. der Ex-Part­ner soll­te schrift­lich da­zu auf­ge­for­dert wer­den, Aus­kunft über Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­ver­hält­nis­se zu ge­ben. Wenn die Ein­kom­mens­ver­hält­nis­se be­kannt sind, kann di­rekt da­zu auf­ge­for­dert wer­den, ab so­fort einen kon­kre­ten Un­ter­halts­be­trag zu zah­len. Da­bei soll­te der Nach­weis des Schrift­ver­kehrs durch Ein­schrei­ben oder Emp­fangs­quit­tung si­cher­ge­stellt wer­den. Die Zah­lungs­auf­for­de­rung ge­währ­leis­tet, dass der Un­ter­halt auch rück­wir­kend noch gel­tend ge­macht wer­den kann.
  • Hö­he des Un­ter­halts aus­rech­nen: Die Hö­he des vor­läu­fig ein­ge­for­der­ten Be­trags kann an­hand zur Ver­fü­gung ge­stell­ter Un­ter­la­gen (Ge­halts­ab­rech­nun­gen der letz­ten 12 Mo­na­te, letz­ter Steu­er­be­scheid mit Er­klä­rung und al­len An­la­gen; bei Selbst­stän­di­gen: Ein­kom­mens­nach­wei­se der letz­ten drei Jah­re) oder, wenn die­se nicht her­aus­ge­ge­ben wer­den, an­hand ei­ge­ner Kennt­nis­se über Ein­künf­te der Ex-Part­ne­rin oder des Ex-Part­ners er­rech­net wer­den. Beim Kin­des­un­ter­halt kann Ih­nen der STARK-Unterhaltsrechner wei­ter­hel­fen. Beim Be­treu­ungs­un­ter­halt fin­den Sie hier ei­ne An­lei­tung zur Be­rech­nung der Un­ter­halts­hö­he; für den Ehe­gat­ten­un­ter­halt fin­den Sie hier In­for­ma­tio­nen.
  • An­walt­li­che Be­ra­tung in An­spruch neh­men: Wenn Ei­ni­gungs­ver­su­che fehl­ge­schla­gen sind, emp­fiehlt es sich in der Re­gel ei­ne Rechts­an­wäl­tin oder einen Rechts­an­walt ein­zu­schal­ten, um Un­ter­halts­an­sprü­che durch­zu­set­zen, und ggf. vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt ein­zu­kla­gen.
  • Ggf. Unterhaltsvorschuss beantragen: Wenn Kin­des­un­ter­halt trotz al­ler Be­mü­hun­gen nicht ge­zahlt wird, kann bei der Un­ter­halts­vor­schuss­stel­le ein Un­ter­halts­vor­schuss be­an­tragt wer­den (rück­wir­kend aber nur für ma­xi­mal einen Mo­nat).

 

  • Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se zum Zeit­punkt der Tren­nung do­ku­men­tie­ren (z. B. Im­mo­bi­li­en, Kraft­fahr­zeu­ge, Haus­halts­ge­gen­stän­de).
  • Ei­ni­gung über die Auf­tei­lung von Haus­halts­ge­gen­stän­den tref­fen: Für ge­mein­sam ge­nutz­te Haus­halts­ge­gen­stän­de (z. B. das Fa­mi­li­en­au­to) soll­ten die Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se ge­klärt wer­den. Wenn mög­lich, soll­ten Sie ver­su­chen ei­ne ein­ver­nehm­li­che Re­ge­lung zur Wei­ter­nut­zung der Haus­halts­ge­gen­stän­de zu tref­fen und die­se Ei­ni­gung schrift­lich fest­hal­ten. Die Sa­chen der Kin­der soll­ten grund­sätz­lich beim haupt­be­treu­en­den El­tern­teil blei­ben. Ge­ne­rell soll­ten bei der Auf­tei­lung der Haus­halts­ge­gen­stän­de die Be­dar­fe des haupt­be­treu­en­den El­tern­teils be­rück­sich­tigt wer­den.
  • Ggf. An­trag auf Ein­räu­mung des Nut­zungs­rechts beim Fa­mi­li­en­ge­richt: Ge­lingt es nicht, ei­ne ein­ver­nehm­li­che Re­ge­lung über die Auf­tei­lung von Haus­halts­ge­gen­stän­den zu fin­den, kann beim Fa­mi­li­en­ge­richt ein vor­läu­fi­ges Nut­zungs­recht der Haus­halts­ge­gen­stän­de be­an­tragt wer­den.
  • Oh­ne Ei­ni­gung nur ei­ge­ne Sa­chen be­hal­ten und Schei­dungs­ver­fah­ren ab­war­ten: Wenn kei­ne Ei­ni­gung über Haus­halts­ge­gen­stän­de ge­lingt, soll­ten erst­mal nur ei­ge­ne und un­be­dingt not­wen­di­ge Ge­gen­stän­de mit­ge­nom­men wer­den. Ei­ne ei­gen­mäch­ti­ge Mit­nah­me von Sa­chen, die im Ei­gen­tum des Ehe­part­ners ste­hen, ist rechts­wid­rig. Ei­ne end­gül­ti­ge Ent­schei­dung dar­über, wer was be­hal­ten darf, wird spä­ter im Schei­dungs­ver­fah­ren ge­trof­fen.
  • Zu­künf­ti­ge Leis­tungs­er­brin­gung klä­ren: Wenn An­ge­hö­ri­ge fi­nan­zi­ell oder nicht fi­nan­zi­ell (z. B. durch Pfle­ge­leis­tun­gen) durch einen Ehe­part­ner un­ter­stützt wur­den, soll­ten Sie sich ei­nig wer­den, ob und in wel­cher Form die­se Leis­tung in Zu­kunft be­ste­hen bleibt.
  • Rechts­an­wäl­tin bzw. Rechts­an­walt be­auf­tra­gen: In Schei­dungs­ver­fah­ren gilt grund­sätz­lich die Pflicht zur an­walt­li­chen Ver­tre­tung. Ei­ne ge­mein­sa­me Ver­tre­tung der Ehe­leu­te vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt ist nicht mög­lich. Für be­stimm­te Ver­fah­rens­hand­lun­gen ist al­ler­dings kei­ne an­walt­li­che Ver­tre­tung not­wen­dig (z. B. Zu­stim­mung zum Schei­dungs­an­trag). Bei ei­ner ein­ver­nehm­li­chen Schei­dung ist es meis­tens aus­rei­chend, wenn nur ei­ner der Ehe­part­ner an­walt­lich ver­tre­ten wird. Spre­chen Sie sich hier­zu ab. Ei­ne an­walt­li­che Be­ra­tung emp­fiehlt sich auch im Hin­blick auf zu klä­ren­de Fol­ge­fra­gen, die mit der Schei­dung zu­sam­men­hän­gen.
  • Zu­ge­win­n­aus­gleich vor­be­rei­ten: Wenn Sie im ge­setz­li­chen Gü­ter­stand der Zu­ge­winn­ge­mein­schaft ge­lebt ha­ben, so hat der­je­ni­ge Ehe­part­ner, der wäh­rend der Ehe den ge­rin­ge­ren Zu­ge­winn (= Ver­mö­gens­zu­wachs) ge­macht hat, einen Aus­gleichs­an­spruch ge­gen den an­de­ren Teil. Wenn Sie einen An­spruch auf Zu­ge­win­n­aus­gleich ha­ben, soll­ten Sie zur Vor­be­rei­tung des Zu­ge­win­n­aus­gleichs ei­ne Kos­ten­auf­stel­lung des er­wirt­schaf­te­ten Ver­mö­gens seit der Ehe­schlie­ßung er­stel­len (z. B. Kon­to- und De­pot­aus­zü­ge, Spar­ver­trä­ge, Le­bens­ver­si­che­run­gen, Ge­halts­ab­rech­nun­gen, Steu­er­er­klä­run­gen, Dar­le­hens­ver­trä­ge, Ak­ti­en, Grund­buch­aus­zü­ge und Im­mo­bi­li­en­wer­te, Gold, Kunst­ge­gen­stän­de und Schmuck).
  • Ver­sor­gungs­aus­gleich ab­stim­men: Bei der Schei­dung nimmt das Fa­mi­li­en­ge­richt einen Aus­gleich der wäh­rend der Ehe ge­sam­mel­ten An­rech­te auf Al­ters­ver­sor­gung vor (sog. Ver­sor­gungs­aus­gleich). Die Be­rech­nung des Ver­sor­gungs­aus­gleichs kann im Ein­zel­fall sehr kom­pli­ziert sein. In ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung kön­nen Sie ei­ne in­di­vi­du­el­le Re­ge­lung tref­fen oder den Ver­sor­gungs­aus­gleich aus­schlie­ßen.
  • Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung tref­fen: Rechts­fra­gen, die an­läss­lich der Schei­dung auf­tre­ten, kön­nen die Ehe­leu­te in ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung ein­ver­nehm­lich re­geln (z. B. Un­ter­halts­zah­lun­gen, Sor­ge- und Um­gangs­recht, Zu­ge­winn- und Ver­sor­gungs­aus­gleich, Auf­tei­lung von Haus­halts­ge­gen­stän­den und Ehe­woh­nung, Auf­tei­lung ge­mein­sa­men Ver­mö­gens und ge­mein­sa­mer Schul­den). Zu Wirk­sam­keit ist ei­ne no­ta­ri­el­le Be­ur­kun­dung oder ein ge­richt­lich pro­to­kol­lier­ter Ver­gleich er­for­der­lich. Vor Ab­schluss ei­ner Schei­dungs­fol­gen­ver­ein­ba­rung emp­fiehlt es sich, an­walt­li­che Be­ra­tung in An­spruch zu neh­men.
  • Schei­dungs­an­trag ein­rei­chen: Der schei­dungs­wil­li­ge Ehe­part­ner kann nach Ab­lauf des Tren­nungs­jah­res durch die be­auf­tra­gte Rechts­an­wäl­tin bzw. den be­auf­tra­gen Rechts­an­walt den Schei­dungs­an­trag beim Fa­mi­li­en­ge­richt ein­rei­chen. Mit Ein­rei­chung des Schei­dungs­an­trags wird das Schei­dungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet.
  • Ggf. Be­ra­tungs- und/oder Ver­fah­rens­kos­ten­hil­fe be­an­tra­gen: Ein Schei­dungs­ver­fah­ren kos­tet Geld. Bei klei­nen Ein­kom­men kön­nen Sie für die an­walt­li­che Be­ra­tung im Vor­feld des Ver­fah­rens ggf. Be­ra­tungs­hil­fe be­an­tra­gen. Für die mit dem Schei­dungs­ver­fah­ren ent­stan­de­nen Kos­ten kann ggf. Ver­fah­rens­kos­ten­hil­fe be­an­tragt wer­den.
  • Zah­lung des Ge­richts­kos­ten­vor­schus­ses: Der an­trag­stel­len­de Ehe­part­ner muss einen Ge­richts­kos­ten­vor­schuss in Hö­he des vor­aus­sicht­li­chen Ver­fah­rens­wer­tes leis­ten. Die­se Zah­lung ist Vor­aus­set­zung für das Tä­tig­wer­den des Ge­richts. Nach Durch­füh­rung der Schei­dung und Ab­schluss des Ver­fah­rens er­geht durch das Ge­richt ei­ne Kos­ten­ent­schei­dung, bei dem die Ver­fah­rens­kos­ten re­gel­mä­ßig ge­gen­ein­an­der auf­ge­ho­ben, al­so ge­teilt wer­den. Der Ehe­part­ner, der den Vor­schuss ge­leis­tet hat, kann sich den auf die Ge­gen­sei­te ent­fal­len­den An­teil er­stat­ten las­sen.
  • Nach­weis des Tren­nungs­zeit­punkts: Wol­len Sie sich ein­ver­nehm­lich schei­den las­sen, reicht es in der Re­gel aus, wenn bei­de Ehe­part­ner vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt über­ein­stim­mend vor­tra­gen, dass Sie be­reits ein Jahr ge­trennt le­ben (Tren­nungs­jahr). Ist nur ein Ehe­part­ner schei­dungs­wil­lig, muss die­ser den Ab­lauf des Tren­nungs­jah­res und das Schei­tern der Ehe nach­wei­sen (z. B. durch neu­en Miet­ver­trag, Mel­de­be­schei­ni­gung, Zeu­gen­be­weis, schrift­li­chen Nach­weis mit Zu­gangs­be­stä­ti­gung). Le­ben die Ehe­part­ner schon drei Jah­re ge­trennt, nimmt das Fa­mi­li­en­ge­richt ein Schei­tern der Ehe an.
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Was sollte ich bei einer Trennung beachten? - Checkliste

 

 

Hier fin­den Sie zen­tra­le Punk­te, die Sie im Fal­le ei­ner Tren­nung be­den­ken soll­ten:

 

  • Auf Selbstfürsorge achten: Sie soll­ten sich Zeit und Raum ge­ben, um die Tren­nung zu ver­ar­bei­ten. Ge­ben Sie Acht auf sich, und su­chen Sie ggf. nach neu­en Un­ter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten bei Fa­mi­lie oder Freun­din­nen und Freun­den.
  • Gespräch mit den Kindern suchen und sie unterstützen: Wenn der Ent­schluss zur Tren­nung fest­steht, spre­chen Sie mög­lichst ge­mein­sam mit den Kin­dern über die Tren­nung und be­glei­ten Sie Ih­re Kin­der bei der Tren­nungs­be­wäl­ti­gung. Küm­mern Sie sich dar­um, dass Ih­re Kin­der emo­tio­na­le Un­ter­stüt­zung auch durch an­de­re Per­so­nen als die El­tern er­le­ben.
  • Ju­gend­amt oder Fa­mi­li­en-/Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len: Neh­men Sie bei Be­darf früh­zei­tig Un­ter­stüt­zung durch das Ju­gend­amt oder Fa­mi­li­en- und Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len in An­spruch. Es be­steht ein Rechts­an­spruch auf Be­ra­tung und Un­ter­stüt­zung in Fra­gen der Part­ner­schaft, Tren­nung und Schei­dung so­wie der Aus­übung der el­ter­li­chen Sor­ge und des Um­gangs­rechts.
  • Me­dia­ti­on: Bei Be­darf kön­nen Sie frei­wil­lig mit der Ex-Part­ne­rin oder dem Ex-Part­ner ei­ne Me­dia­ti­on durch­lau­fen.
  • An­walt­li­che Be­ra­tung: Bei kom­pli­zier­ten Rechts­fra­gen soll­ten Sie ggf. an­walt­li­che Rechts­be­ra­tung in An­spruch neh­men.
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Wenn ein Part­ner aus­zie­hen soll und hier­über Ei­nig­keit be­steht:
  • Per­spek­ti­ve der Kin­der be­rück­sich­ti­gen: Wie soll de­ren Wohn­si­tua­ti­on nach der Tren­nung sein? Wel­ches Be­treu­ungs­mo­dell passt am bes­ten zu Al­ter und Ent­wick­lung der Kin­der? Ha­ben sie ei­ge­ne Wün­sche ge­äu­ßert, die rea­li­sier­bar wä­ren?
  • Bei ge­mein­sa­mer Miet­woh­nung: Beim Ver­mie­ter ei­ne Ent­las­sung aus dem Miet­ver­trag be­wir­ken oder mit der Ex-Part­ne­rin bzw. dem Ex-Part­ner klä­ren, dass die Miet­kos­ten nicht mehr ge­tra­gen wer­den müs­sen. 
  • Fi­nan­zie­rung klä­ren: Klä­ren Sie, ob die (al­te oder neue) Miet­woh­nung für Sie al­lein fi­nan­zier­bar ist (bei Ar­beits­lo­sen­geld II-Be­zug gibt es Re­gel-Höchst­be­trä­ge für die Mie­te; ggf. kann bei klei­nen Ein­kom­men Wohn­geld be­an­tragt wer­den).
  • Fi­nan­zie­rungs­hil­fen: Bei Be­darf kann ein Wohn­be­rech­ti­gungs­schein für So­zi­al­woh­nun­gen be­an­tragt wer­den. Mak­ler­ge­büh­ren, Miet­kau­ti­on und Um­zugs­kos­ten kön­nen ggf. vom Job­cen­ter über­nom­men wer­den.
  • Ver­trä­ge kün­di­gen bzw. über­tra­gen: Den­ken Sie an die Kün­di­gung bzw. Über­tra­gung von Ver­trä­gen in Be­zug auf Te­le­fon, In­ter­net, Rund­funk­bei­trag, Strom, Hei­zung etc., so­fern die aus­zie­hen­de Per­son Ver­trags­part­ne­rin oder Ver­trags­part­ner ist. An­de­ren­falls kann die aus­zie­hen­de Per­son wei­ter­hin zur Zah­lung ver­pflich­tet sein, auch wenn sie den Ver­trag nicht mehr nutzt.
  • Ggf. Nut­zungs­ent­schä­di­gung zah­len: Der aus­zie­hen­den Part­ne­rin bzw. dem aus­zie­hen­den Part­ner steht even­tu­ell die Zah­lung ei­ner Nut­zungs­ent­schä­di­gung zu, z. B. wenn sie oder er wei­ter­hin zu Miet­zah­lun­gen ver­pflich­tet ist oder Kos­ten der Im­mo­bi­lie tra­gen muss.
Wenn kei­ne Ei­ni­gung dar­über er­zielt wird, wer aus­zieht:
  • Miet- und Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se aus­schlag­ge­bend: Bei nicht ver­hei­ra­te­ten Paa­ren sind bei der Fra­ge, wer aus­zie­hen muss, die Miet- bzw. Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se aus­schlag­ge­bend. Ste­hen bei­de Per­so­nen im Miet­ver­trag bzw. sind bei­de Mit­ei­gen­tü­mer, kann ein Aus­zug der an­de­ren Per­son nicht er­zwun­gen wer­den.
  • In Fäl­len von Ge­walt: Gab es Ge­walt in der Fa­mi­lie bzw. Part­ner­schaft, kann die Po­li­zei ein zeit­lich be­grenz­tes Nä­he­rungs- und Be­tre­tungs­ver­bot für die Woh­nung ge­gen­über der ge­walt­tä­ti­gen Per­son aus­spre­chen.

  • Umgangs- bzw. Betreuungsregelung festlegen: Es soll­te ei­ne Um­gangs- bzw. Be­treu­ungs­re­ge­lung zu­sam­men mit dem an­de­ren El­tern­teil aus­ge­ar­bei­tet wer­den (Fest­le­gung des Be­treu­ungs­mo­dells, Aus­ge­stal­tung der Be­treu­ung bzw. des Um­gangs). Re­ge­lun­gen zum Um­gang und zur Be­treu­ung kön­nen in ei­ner Elternvereinbarung fest­ge­hal­ten wer­den.
  • Unterstützungsangebote wahrnehmen: Bei der Aus­ge­stal­tung von Um­gang bzw. der Be­treu­ung leis­ten Fa­mi­li­en- und Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len oder auch das Ju­gend­amt kos­ten­los Un­ter­stüt­zung. Da­ne­ben kann ei­ne Re­ge­lung auch im Rah­men ei­ner Me­dia­ti­on ge­mein­sam er­ar­bei­tet wer­den. Ge­lingt ei­ne au­ßer­ge­richt­li­che Ei­ni­gung nicht, kann das Familiengericht auf An­trag ei­ne Um­gangs- bzw. Be­treu­ungs­re­ge­lung un­ter Be­rück­sich­ti­gung des Kin­des­wohls fest­le­gen.
  • Gemeinsame elterliche Sorge: Sind vor der Tren­nung bei­de El­tern ge­mein­sam sor­ge­be­rech­tigt für die Kin­der, so bleibt die ge­mein­sa­me el­ter­li­che Sor­ge auch nach der Tren­nung be­ste­hen. Es gel­ten je­doch Be­son­der­hei­ten bei der Aus­übung der el­ter­li­chen Sor­ge.
  • Ggf. Antrag auf Übertragung der Alleinentscheidung in einzelnen wichtigen Angelegenheiten des Kindes: Wenn sich die El­tern bei ein­zel­nen Fra­gen, die für das Kind von er­heb­li­cher Be­deu­tung sind, nicht ei­ni­gen kön­nen, kann beim Fa­mi­li­en­ge­richt ein An­trag auf Über­tra­gung der Al­lein­ent­schei­dung in die­sem Fall ge­stellt wer­den. Das Ge­richt über­trägt die Ent­schei­dungs­be­fug­nis im Streit­punkt nach Prü­fung des Kin­des­wohls auf einen El­tern­teil.
  • Ggf. Antrag auf Übertragung des alleinigen Sorgerechts bzw. eines Teilbereichs der elterlichen Sorge: Bei er­heb­li­chen und dau­er­haf­ten Kon­flik­ten zwi­schen den El­tern, bei Ge­walt­vor­komm­nis­sen oder bei Wei­ge­rung bzw. Un­ver­mö­gen ei­nes El­tern­teils, sich an der el­ter­li­chen Sor­ge zu be­tei­li­gen, kann ein An­trag auf al­lei­ni­ges Sor­ge­recht beim Fa­mi­li­en­ge­richt bzw. auf Über­tra­gung ei­nes Teil­be­reichs der el­ter­li­chen Sor­ge (z. B. Ge­sund­heits­für­sor­ge) ge­stellt wer­den. Das Fa­mi­li­en­ge­richt ent­schei­det dann im Sin­ne des Kin­des­wohls. Das Umgangsrecht des an­de­ren El­tern­teils bleibt von der al­lei­ni­gen Sor­ge je­doch un­be­rührt und kann nur in schwer­wie­gen­den Fäl­len un­ter­bun­den wer­den.
  • Kindergeldbezug klären: Das Kin­der­geld wird im­mer nur an einen El­tern­teil aus­ge­zahlt. Nach ei­ner Tren­nung müs­sen Sie sich even­tu­ell neu ei­ni­gen, wer in Zu­kunft das Kin­der­geld aus­ge­zahlt be­kommt und ei­ne Än­de­rung der Fa­mi­li­en­kas­se mit­tei­len. In der Re­gel be­kommt der haupt­be­treu­en­de El­tern­teil das Kin­der­geld aus­ge­zahlt.
  • Wohnsitzmeldung der Kinder: Kin­der kön­nen le­dig­lich einen mel­de­recht­li­chen Wohn­sitz ha­ben. Wird das Kind im Re­si­denz­mo­dell oder im asym­me­tri­schen Wech­selm­odell be­treut, hat das Kind sei­nen Wohn­sitz beim haupt- bzw. über­wie­gend be­treu­en­den El­tern­teil. Wenn ein pa­ri­tä­ti­sches Wech­selm­odell prak­ti­ziert wird, müs­sen die El­tern ei­ne Ei­ni­gung dar­über tref­fen, wo das Kind ge­mel­det wird und ge­gen­über der Mel­de­be­hör­de ei­ne ge­mein­sa­me Er­klä­rung ab­ge­ben.
  • Per­sön­li­che und ver­mö­gens­recht­li­che Un­ter­la­gen und Do­ku­men­te: Per­sön­li­che und ver­mö­gens­recht­li­che Un­ter­la­gen und Do­ku­men­te soll­ten si­cher ver­wahrt wer­den. Bei ge­mein­schaft­li­chen Un­ter­la­gen soll­ten Sie klä­ren, wer die­se be­hält. Der je­weils an­de­re Ehe­part­ner soll­te sich ei­ne (be­glau­big­te) Ko­pie an­fer­ti­gen. Zu den wich­ti­gen Do­ku­men­ten ge­hö­ren Per­so­nal­aus­weis und Rei­se­pass, Ge­burts­ur­kun­den (die ei­ge­ne und die der Kin­der), Hei­rats­ur­kun­de, ggf. Ehe­ver­trag, Ar­beit­s­pa­pie­re, Ver­si­che­rungs­ver­trä­ge, Zeug­nis­se, be­hörd­li­che Be­schei­de, Fahr­zeug­schei­ne und -brie­fe, ggf. Miet­ver­trag, Miet­kau­ti­ons­kon­to und Pass­wör­ter.
  • Ggf. Part­ner­schafts­ver­trag prü­fen: Ist ein Part­ner­schafts­ver­trag vor­han­den, soll­ten die dar­in ge­trof­fe­nen Ver­ein­ba­run­gen ge­prüft wer­den.
  • Kran­ken­ver­si­che­rung: Für nicht ver­hei­ra­te­te Per­so­nen er­ge­ben sich durch die Tren­nung kei­ne Än­de­run­gen im Kran­ken­ver­si­che­rungs­schutz.
  • Be­ste­hen­de Ver­si­che­run­gen prü­fen und ggf. kün­di­gen: Be­ach­ten Sie, dass Fa­mi­li­en­ta­ri­fe mit der Tren­nung en­den. Nicht mehr be­nö­tig­te Ver­si­che­run­gen soll­ten ge­kün­digt wer­den (z. B. Ries­ter­ren­te, denn die Kin­der­zu­schlä­ge flie­ßen dem El­tern­teil zu, der das Kin­der­geld er­hält).
  • Ggf. Ver­si­che­run­gen auf einen El­tern­teil um­schrei­ben: Um si­cher­zu­stel­len, dass auch die ge­mein­sa­men Kin­der wei­ter­hin ver­si­chert sind (z. B. in der Pri­vat­haft­pflicht­ver­si­che­rung), kann es not­wen­dig sein, dass Ver­si­che­run­gen auf einen El­tern­teil um­ge­schrie­ben wer­den.
  • Ggf. Be­zugs­rech­te än­dern: Wenn mit der Tren­nung ei­ne an­de­re Per­son mög­li­che Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen be­zie­hen soll (z. B. bei ei­ner Le­bens­ver­si­che­rung), soll­ten die Be­zugs­rech­te ge­än­dert wer­den.
  • Ggf. neue Ver­si­che­run­gen für sich ab­schlie­ßen: Es soll­te ge­prüft wer­den, ob nach der Tren­nung neue Ver­si­che­run­gen für sich selbst ab­zu­schlie­ßen sind. Be­ach­ten Sie, dass nach der Tren­nung das eigene Einkommen (aus Er­werbs­tä­tig­keit) meist wich­ti­ger wird und es da­her rat­sam ist, den Ab­schluss ei­ner Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung zu prü­fen.
Kon­ten:
  • Bei Ge­mein­schafts­kon­ten Dis­po­kre­dit auf Null set­zen und die­se auf­lö­sen: Ge­mein­schafts­kon­ten soll­ten auf­ge­löst wer­den. Das geht nur mit beid­sei­ti­ger Zu­stim­mung. Bei Pro­ble­men soll­te Kon­takt mit der Bank auf­ge­nom­men, das Vor­ge­hen be­spro­chen und do­ku­men­tiert wer­den. So­lan­ge Ge­mein­schafts­kon­ten noch be­ste­hen, soll­te der Dis­po­kre­dit auf Null ge­setzt wer­den (auch hier ist ggf. die Zu­stim­mung der Ex-Part­ne­rin oder des Ex-Part­ners not­wen­dig).
  • Kon­to­voll­mach­ten wi­der­ru­fen: Kon­to­voll­mach­ten, die für ei­ge­ne Kon­ten er­stellt wur­den, soll­ten wi­der­ru­fen wer­den.
  • Ei­ge­nes Kon­to er­öff­nen und nut­zen:  Sie soll­ten, so­fern nicht schon vor­han­den, ein ei­ge­nes Kon­to er­öff­nen und Ih­re Lohn­zah­lun­gen so­wie jeg­li­che Geld­leis­tun­gen auf die­ses Kon­to ein­zah­len las­sen. Aus­zah­lun­gen soll­ten nur noch von die­sem Kon­to er­fol­gen.
Staat­li­che Leis­tun­gen nach ei­ner Tren­nung:
Steu­er­klas­se und Kin­der­frei­be­trä­ge re­geln:
  • Steu­er­li­cher Ent­las­tungs­be­trag für Al­lein­er­zie­hen­de: Al­lein­er­zie­hen­de El­tern­tei­le kön­nen sich in die Steu­er­klas­se 2 ein­ord­nen las­sen. Dann steht ih­nen ein jähr­li­cher Ent­las­tungs­be­trag zu. Der Ent­las­tungs­be­trag kann nur von ei­nem El­tern­teil be­an­sprucht wer­den. Bei ei­ner ge­teil­ten Be­treu­ung müs­sen sich die El­tern al­so ei­ni­gen, wem der Ent­las­tungs­be­trag zu­kom­men soll.
  • Steu­er­li­cher Kin­der­frei­be­trag: Das Fi­nanz­amt prüft ab dem Fol­ge­jahr nach der Tren­nung, ob der Be­zug von Kin­der­geld oder die Steu­e­rer­spar­nis bei Be­rück­sich­ti­gung des Kin­der­frei­be­trags güns­ti­ger ist.

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Ge­mein­sa­me Schul­den:
  • Zah­lungs­ver­pflich­tun­gen klä­ren: Nicht ver­hei­ra­te­te Per­so­nen müs­sen die Auf­tei­lung ge­mein­sa­mer Schul­den selbst (oder vor Ge­richt) klä­ren (z. B. für ge­mein­sam auf­ge­nom­me­ne Kre­di­te).
Er­be:
  • Ggf. Tes­ta­ment än­dern 
  • Ggf. ge­mein­schaft­li­chen Erb­ver­trag wi­der­ru­fen

 

Bei Ei­nig­keit über Un­ter­halts­zah­lun­gen:
  • Kindesunterhalt: Nach ei­ner Tren­nung der El­tern ha­ben Kin­der in der Re­gel einen An­spruch auf Kin­des­un­ter­halt. Die Min­dest­hö­he des Kin­des­un­ter­halts ist ge­setz­lich fest­ge­legt. Die ge­naue Un­ter­halts­hö­he er­gibt sich aus der Düsseldorfer Tabelle . Wel­cher El­tern­teil in wel­cher Hö­he für den Kin­des­un­ter­halt auf­kom­men muss, ist vom ge­wähl­ten Be­treu­ungs­mo­dell ab­hän­gig. Sie kön­nen die ge­setz­li­che Pflicht zur Zah­lung von Kin­des­un­ter­halt in ei­ner Unterhaltsvereinbarung ein­ver­nehm­lich kon­kre­ti­sie­ren. Da­für emp­fiehlt sich in der Re­gel ei­ne an­walt­li­che Be­ra­tung. Auch der STARK-Unterhaltsrechner kann Ih­nen ei­ne Hil­fe sein.  
  • Unterhalt des betreuenden Elternteils: Be­treut ein El­tern­teil nach der Tren­nung die ge­mein­sa­men Kin­der ganz über­wie­gend al­lein, ist da­ne­ben häu­fig kei­ne (vol­le) Er­werbs­tä­tig­keit mög­lich. Da­her kann un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen Un­ter­halt we­gen der Be­treu­ung ge­mein­sa­mer Kin­der ver­langt wer­den. Sind Sie sich über die Hö­he der Un­ter­halt­zah­lun­gen ei­nig, soll­ten Sie die­se schrift­lich fest­hal­ten.
Wenn kei­ne Ei­ni­gung über Un­ter­halts­zah­lun­gen ge­lingt:
  • Auf­for­de­rung zur Ver­mö­gens­aus­kunft und Un­ter­halts­zah­lung: Die Ex-Part­ne­rin bzw. der Ex-Part­ner soll­te schrift­lich da­zu auf­ge­for­dert wer­den, Aus­kunft über Ein­kom­mens- und Ver­mö­gens­ver­hält­nis­se zu ge­ben. Wenn die Ein­kom­mens­ver­hält­nis­se be­kannt sind, kann di­rekt da­zu auf­ge­for­dert wer­den, ab so­fort einen kon­kre­ten Un­ter­halts­be­trag zu zah­len. Da­bei soll­te der Nach­weis des Schrift­ver­kehrs durch Ein­schrei­ben oder Emp­fangs­quit­tung si­cher­ge­stellt wer­den. Die Zah­lungs­auf­for­de­rung ge­währ­leis­tet, dass der Un­ter­halt auch rück­wir­kend noch gel­tend ge­macht wer­den kann.
  • Hö­he des Un­ter­halts aus­rech­nen: Die Hö­he des vor­läu­fig ein­ge­for­der­ten Be­trags kann an­hand zur Ver­fü­gung ge­stell­ter Un­ter­la­gen (Ge­halts­ab­rech­nun­gen der letz­ten 12 Mo­na­te, letz­ter Steu­er­be­scheid mit Er­klä­rung und al­len An­la­gen; bei Selbst­stän­di­gen: Ein­kom­mens­nach­wei­se der letz­ten drei Jah­re) oder, wenn die­se nicht her­aus­ge­ge­ben wer­den, an­hand ei­ge­ner Kennt­nis­se über Ein­künf­te der Ex-Part­ne­rin oder des Ex-Part­ners er­rech­net wer­den. Beim Kin­des­un­ter­halt kann Ih­nen der STARK-Unterhaltsrechner wei­ter­hel­fen. Beim Be­treu­ungs­un­ter­halt fin­den Sie hier ei­ne An­lei­tung zur Be­rech­nung der Un­ter­halts­hö­he.
  • An­walt­li­che Be­ra­tung in An­spruch neh­men: Wenn Ei­ni­gungs­ver­su­che fehl­ge­schla­gen sind, emp­fiehlt es sich in der Re­gel ei­ne Rechts­an­wäl­tin oder einen Rechts­an­walt ein­zu­schal­ten, um Un­ter­halts­an­sprü­che durch­zu­set­zen, und ggf. vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt ein­zu­kla­gen.
  • Ggf. Unterhaltsvorschuss beantragen: Wenn Kin­des­un­ter­halt trotz al­ler Be­mü­hun­gen nicht ge­zahlt wird, kann bei der Un­ter­halts­vor­schuss­stel­le ein Un­ter­halts­vor­schuss be­an­tragt wer­den (rück­wir­kend aber nur für ma­xi­mal einen Mo­nat).

 

  • Ei­ge­ne Sa­chen be­hal­ten, ge­mein­sa­mes Ei­gen­tum auf­tei­len: Bei nicht ver­hei­ra­te­ten Per­so­nen gel­ten aus­schließ­lich die je­wei­li­gen Ei­gen­tums­ver­hält­nis­se. An die­sen än­dert sich durch die Tren­nung nichts. Ge­mein­sa­mes Ei­gen­tum muss ein­ver­nehm­lich auf­ge­teilt oder wei­ter­hin ge­mein­sam ver­wal­tet wer­den. Die Sa­chen der Kin­der soll­ten grund­sätz­lich bei dem haupt­be­treu­en­den El­tern­teil blei­ben. Ge­ne­rell soll­ten bei der Auf­tei­lung der Haus­halts­ge­gen­stän­de die Be­dar­fe des haupt­be­treu­en­den El­tern­teils be­rück­sich­tigt wer­den.
  • Ei­gen­tums­nach­wei­se er­stel­len: Über ei­ge­nes und ge­mein­sa­mes Ei­gen­tum soll­ten Nach­wei­se er­stellt wer­den, falls die­ses vor Ge­richt nach­ge­wie­sen wer­den muss (z. B. in Form von Rech­nun­gen).
  • Oh­ne Ei­ni­gung nur ei­ge­ne Sa­chen be­hal­ten: Wenn kei­ne Ei­ni­gung über Haus­halts­ge­gen­stän­de ge­lingt, soll­ten erst­mal nur ei­ge­ne und un­be­dingt not­wen­di­ge Ge­gen­stän­de mit­ge­nom­men wer­den. Ei­ne ei­gen­mäch­ti­ge Mit­nah­me von Sa­chen, die im Ei­gen­tum der Ex-Part­ne­rin bzw. des Ex-Part­ners ste­hen, ist rechts­wid­rig.
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