Rat­los im Be­ra­tungsd­schun­gel?

Ein Pfad­fin­der für An­lauf­stel­len bei Kri­se, Tren­nung und Schei­dung

ak­tua­li­siert am 31.01.24       von An­drea von Egi­dy und Dr. Mo­ni­ka Uem­ming­haus      All­ge­mei­ne Päd­ago­gik und Bil­dungs­for­schung, Lud­wig-Ma­xi­mi­lians-Uni­ver­si­tät Mün­chen

Rundes Icon, das für den Bereich "Anlaufstellen und Hilfen" steht. Gezeigt wird ein Mann mit ratloser Mimik und einer Sprechblase mit einem Erste-Hilfe-Kreuzsymbol. Im Hintergrund sind Frage- und Ausrufenzeichensymbole zu sehen.

 

Wer kann mir hel­fen?

 

Paa­re in der Kri­se und Fa­mi­li­en in Tren­nung und Schei­dung fin­den vie­le sehr un­ter­schied­li­che Hilfs­an­ge­bo­te, die in der schwe­ren Zeit un­ter­stüt­zen kön­nen. Die Viel­zahl und Ver­schie­den­heit der Hil­fen kann ganz schön ver­wir­rend sein. In un­se­rem klei­nen Pfad­fin­der er­hal­ten Sie die wich­tigs­ten In­fos, um sich leicht im "Be­ra­tungsd­schun­gel" zu­recht­zu­fin­den.

Bild, das Mutter und Sohn in der Beratung zeigt. Mutter und Sohn im Teenageralter sitzen auf der Coach, der Berater im Stuhl gegenüber. Der Sohn nimmt eine lässig-gelangweilte Haltung ein, die Mutter zeigt eine ratlose Gestik.

Hil­fe für Familien in Trennung und Scheidung

Wo fin­de ich An­lauf­stel­len vor Ort?

 
Auf un­se­rer Sei­te Kon­tak­tadressen von An­lauf­stel­len und Hilfen bie­ten wir bun­des­wei­te Adres­sen und Su­chpor­ta­le für
  • Paa­re in der Kri­se
  • El­tern in Tren­nung und Schei­dung
  • Kin­der und Ju­gend­li­che, die sich von fa­mi­li­ären Pro­ble­men be­las­tet füh­len
  • Be­trof­fe­ne von Ge­walt und se­xu­el­lem Miss­brauch
  • Er­wach­se­ne, die psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Un­ter­stüt­zung su­chen
  • Rat­su­chen­de mit wei­te­ren Schwer­punkt­the­men (u.a. Al­lein­er­zie­hen­de, Re­gen­bo­gen­fa­mi­li­en usw.).

Die meis­ten der auf un­se­rer Sei­te vor­ge­stell­ten Hilfs­an­ge­bo­te sind kos­ten­frei oder er­for­dern nur ei­ne ge­rin­ge Selbst­be­tei­li­gung. Wir emp­feh­len Rat­su­chen­den grund­sätz­lich, sich im Ein­zel­fall nach mög­li­chen Kos­ten zu er­kun­di­gen.  

Die vie­len An­ge­bo­te ha­ben oft ganz un­ter­schied­li­che Na­men. Des­halb kann es schwie­rig sein, die pas­sen­de Un­ter­stüt­zung, die zur ei­ge­nen Si­ti­ua­ti­on passt, aus­zu­wäh­len. Manch­mal hal­ten auch Be­fürch­tun­gen Rat­su­che­nde da­von ab, Un­ter­stüt­zung in An­spruch zu neh­men, z.B. hin­sicht­lich der Kos­ten, der Ver­trau­lich­keit oder der Par­tei­lich­keit der Be­ra­te­rin­nen und Be­ra­ter.

Auf die­ser Sei­te er­klä­ren wir des­halb ver­schie­de­ne An­ge­bo­te für

  1. Paa­re, die ih­re Be­zie­hung stär­ken möch­ten
  2. Paa­re in der Kri­se, bei de­nen ei­ne Tren­nung im Raum steht
  3. El­tern in Tren­nungs- und Schei­dungs­si­tua­tio­nen:
  • die nach Lö­sun­gen für Kon­flik­te su­chen
  • die nach den best­mög­li­chen For­men des Fa­mi­li­en­le­bens nach ei­ner Tren­nung su­chen
  • die sich fra­gen, wie sie ih­re Kin­der in der schwie­ri­gen Zeit gut un­ter­stüt­zen kön­nen
  • die nach We­gen su­chen, um trotz der Tren­nung für ih­re Kin­der ein gu­tes "El­tern­team" zu blei­ben.  

Haben wir noch eine Chance? - Eheberatung und Paartherapie

Be­ra­tung und The­ra­pie für Paa­re kann in der Kri­se wert­vol­le Un­ter­stüt­zung da­bei leis­ten, Be­zie­hungs­pro­ble­me zu be­wäl­ti­gen und ge­mein­sam neue Per­spek­ti­ven zu ent­wi­ckeln. Ei­ne Be­ra­tung kann aber auch da­für sinn­voll sein ge­mein­sam zu klä­ren, ob die Be­zie­hung noch wei­ter­ge­führt wer­den soll. Hilf­rei­che Kon­takt­adres­sen für Ehe- und Paar­be­ra­tun­gen fin­den Sie in un­se­rem Be­reich Kontaktadressen .

So­wohl Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len als auch Ehe-, Fa­mi­li­en- und Le­bens­be­ra­tungs­ein­rich­tun­gen bie­ten Be­ra­tung bei Part­ner­schafts­pro­ble­men an. Sie ar­bei­ten im ge­setz­li­chen Auf­trag (§ 17 SGB VIII) und sind öf­fent­lich fi­nan­ziert. Des­halb kön­nen Müt­ter und Vä­ter ei­ne ver­trau­li­che Be­ra­tung über­wie­gend kos­ten­frei bei ent­spre­chen­den Ein­rich­tun­gen in An­spruch neh­men.

Oft wer­den Part­ner­schafts­pro­ble­me erst im Ver­lauf ei­ner Be­ra­tung zu an­de­ren The­men of­fen­sicht­lich. Et­wa bei Be­ra­tung zur Kin­der­er­zie­hung. Da die Be­ar­bei­tung von Part­ner­schafts­pro­ble­men auch für die Stär­kung der El­tern in der Er­zie­hung wich­tig ist, kann ei­ne Er­zie­hungs­be­ra­tung in ei­ne Part­ner­schafts­be­ra­tung über­ge­hen. Glei­ches gilt für die Be­ra­tung bei Le­bens­kri­sen. Le­bens­kri­sen kön­nen durch Part­ner­schafts­pro­ble­me ent­ste­hen oder ver­stärkt wer­den. Sie kön­nen ei­ne Part­ner­schaft aber auch in Mit­lei­den­schaft zie­hen.

An­ders als die Be­ra­tungs­an­ge­bo­te die­ser öf­fent­lich ge­för­der­ten Be­ra­tungs­stel­len, ha­ben Be­ra­ten­de, die im pri­va­ten Sek­tor Paar­be­ra­tung, Paar­the­ra­pie oder Ehe­be­ra­tung an­bie­ten, kei­nen ge­setz­li­chen Auf­trag. Da pri­va­te An­ge­bo­te da­mit auch nicht öf­fent­lich ge­för­dert wer­den, sind die­se Be­ra­tun­gen und The­ra­pi­en pri­vat zu zah­len.

Kon­kre­te Kon­tak­te zu Ehe- / Paar-Be­ra­tungs­stel­len fin­den Sie auf un­se­rer Sei­te An­lauf­stel­len im Über­blick .

In der Paartherapie. Das Bild zeigt ein Paar mit aufgebrachter Gestik im Gespräch mit der ruhig wirkenden Paartherapeutin.

In der Paar­the­ra­pie

So­wohl Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len als auch Ehe-, Fa­mi­li­en- und Le­bens­be­ra­tungs­ein­rich­tun­gen bie­ten Be­ra­tung bei Part­ner­schafts­pro­ble­men an. Sie ar­bei­ten im ge­setz­li­chen Auf­trag (§ 17 SGB VIII) und sind öf­fent­lich fi­nan­ziert. Des­halb kön­nen Müt­ter und Vä­ter ei­ne Be­ra­tung über­wie­gend kos­ten­frei und ver­trau­lich bei ent­spre­chen­den Ein­rich­tun­gen in An­spruch neh­men.

Oft wer­den Part­ner­schafts­pro­ble­me erst im Ver­lauf ei­ner Be­ra­tung zu an­de­ren The­men of­fen­sicht­lich. Et­wa bei Be­ra­tung zur Kin­der­er­zie­hung. Da die Be­ar­bei­tung von Part­ner­schafts­pro­ble­men auch für die Stär­kung der El­tern in der Er­zie­hung wich­tig ist, kann ei­ne Er­zie­hungs­be­ra­tung in ei­ne Part­ner­schafts­be­ra­tung über­ge­hen. Glei­ches gilt für die Be­ra­tung bei Le­bens­kri­sen. Le­bens­kri­sen kön­nen durch Part­ner­schafts­pro­ble­me ent­ste­hen oder ver­stärkt wer­den, kön­nen ei­ne Part­ner­schaft aber auch in Mit­lei­den­schaft zie­hen.

An­ders als die Be­ra­tungs­an­ge­bo­te die­ser öf­fent­lich ge­för­der­ten Be­ra­tungs­stel­len, ha­ben Be­ra­ten­de, die im pri­va­ten Sek­tor, Paar­be­ra­tung, Paar­the­ra­pie oder Ehe­be­ra­tung an­bie­ten, kei­nen ge­setz­li­chen Auf­trag. Da pri­va­te An­ge­bo­te da­mit auch nicht öf­fent­lich ge­för­dert wer­den, sind die­se Be­ra­tun­gen und The­ra­pi­en pri­vat zu zah­len.

In­for­ma­tio­nen zu und Kon­tak­te von Be­ra­tungs­stel­len und Paar­kur­sen fin­den Sie un­ter An­lauf­stel­len für Paa­re in der Kri­se (=> LINK).

In der Paartherapie. Das Bild zeigt ein Paar mit aufgebrachter Gestik im Gespräch mit der ruhig wirkenden Paartherapeutin.

Bei­spiel-Bild­le­gen­de Paar­the­ra­pie

Ehe­be­ra­tung, Paar­be­ra­tung, Paar­coa­ching und Paar­the­ra­pie – un­ter vie­len Na­men gibt es ein grund­sätz­lich ähn­li­ches An­ge­bot, näm­lich die Un­ter­stüt­zung für Paa­re mit Part­ner­schafts­pro­ble­men durch einen pro­fes­sio­nel­len Drit­ten. Da kei­ner die­ser Be­grif­fe recht­lich ge­schützt ist, sind die Na­men und In­hal­te der An­ge­bo­te nicht ein­heit­lich ge­re­gelt. Der Ti­tel „Paar­the­ra­pie“, „Paar­be­ra­tung“ oder „Ehe­be­ra­tung“ sagt al­so zu­nächst nicht viel über Un­ter­schie­de aus. Un­ab­hän­gig vom Na­men kön­nen die ein­zel­nen An­ge­bo­te aber sehr ver­schie­den sein, je nach­dem auf wel­chem psy­cho­lo­gi­schen Ver­fah­ren die Me­tho­den ba­sie­ren und wel­che Qua­li­fi­ka­ti­on die Be­ra­ten­den mit­brin­gen. Im Fol­gen­den er­klä­ren wir, was es ge­nau mit den ver­schie­de­nen For­men der Un­ter­stüt­zung für Paa­re auf sich hat.

 

Paar­the­ra­pie

Für man­che Paa­re wirkt der Be­griff „Paar­the­ra­pie“ ab­schre­ckend, weil er an „Psy­cho­the­ra­pie“ oder so­gar an „Stö­rung“, „Krank­heit“ und „Sym­pto­me“ den­ken lässt. Der Ar­beits­auf­trag in der Paar­the­ra­pie ist aber ein ganz an­de­rer als in der Psy­cho­the­ra­pie. In den al­ler­meis­ten Fäl­len geht es in der Paar­the­ra­pie ja nicht um die Hei­lung ei­ner psy­chi­schen Er­kran­kung, son­dern le­dig­lich um die Be­ar­bei­tung von Schwie­rig­kei­ten in der Part­ner­schaft – oh­ne dass die­se einen Krank­heits­wert ha­ben. Paar­the­ra­pie wird oft von psy­cho­lo­gi­schen oder ärzt­li­chen Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen oder -the­ra­peu­ten durch­ge­führt, die ne­ben Paar­the­ra­pie auch Psy­cho­the­ra­pie an­bie­ten. Das be­deu­tet aber nicht, dass Paar­the­ra­pie als Psy­cho­the­ra­pie zu ver­ste­hen ist, son­dern nur, dass die in der Psy­cho­the­ra­pie be­währ­ten Ver­fah­ren und Me­tho­den auch bei der Paar­the­ra­pie zur An­wen­dung kom­men kön­nen. Weil Paar­the­ra­pie kei­ne heil­kund­li­che Tä­tig­keit dar­stellt, wird sie auch nicht von den Kran­ken­kas­sen er­stat­tet.

Um das Miss­ver­ständ­nis zu ver­mei­den, dass es sich bei Paar­the­ra­pie um ei­ne Art Psy­cho­the­ra­pie han­delt, leh­nen ei­ni­ge Paar­be­ra­te­rin­nen und Paar­be­ra­ter den Be­griff „Paar­the­ra­pie“ ab. Statt­des­sen be­zeich­nen sie ihr An­ge­bot als „Paar­be­ra­tung“, auch wenn in­halt­lich das­sel­be ge­meint ist.  

 

Paar­- und Ehe­be­ra­tung

Der Be­griff „Paar­be­ra­tung“ lässt al­ler­dings eben­falls leicht Miss­ver­ständ­nis­se auf­kom­men. Das Wort „Be­ra­tung“ wird in der All­tags­spra­che meist im Sinn von „Ratschlä­ge er­tei­len“, „Emp­feh­lung ge­ben“, „Lö­sun­gen prä­sen­tie­ren“ ver­stan­den. Dies ist je­doch we­der bei ei­ner Paar­the­ra­pie noch bei ei­ner se­ri­ösen Paar­be­ra­tung der Fall. Heu­te wird Be­ra­tung im psy­cho­so­zia­len Be­reich viel­mehr als ge­mein­sa­mer, meist län­ger­fris­ti­ger Pro­zess der Er­ar­bei­tung von Lö­sun­gen mit the­ra­peu­ti­schen Mit­teln ver­stan­den. Auch die so­ge­nann­te „Ehe­be­ra­tung“ lässt sich nicht ka­te­go­risch von der Paar­be­ra­tung tren­nen. Da sich vie­le un­ver­hei­ra­te­te Paa­re bei dem Be­griff „Ehe­be­ra­tung“ nicht an­ge­spro­chen füh­len, tra­ten in der Ver­gan­gen­heit die Be­ra­ten­den ver­mehrt mit dem all­ge­mei­ne­ren An­ge­bot „Paar­be­ra­tung“ auf den Markt. Tat­säch­lich bie­tet aber Ehe­be­ra­tung in den meis­ten Fäl­len auch Un­ter­stüt­zung für un­ver­hei­ra­te­te Paa­re an und un­ter­schei­det sich nicht in­halt­lich, son­dern nur im Na­men von der Paar­be­ra­tung.

 

Ähn­lich­kei­ten und Un­ter­schie­de

Ein Un­ter­schied ist aber durch­aus wich­tig: Rah­men­be­din­gun­gen und Kos­ten sind ver­schie­den, je nach­dem, ob ein pri­va­tes oder ein öf­fent­lich ge­för­der­tes Be­ra­tungs­an­ge­bot der kom­mu­na­len oder frei­en Trä­ger wahr­ge­nom­men wird. „Ehe­be­ra­tun­gen“ z.B. sind häu­fi­ger an den ge­för­der­ten kirch­li­chen Ehe- und Le­bens­be­ra­tungs­stel­len an­ge­sie­delt, wäh­rend „Paar­be­ra­tung“, "Paar­the­ra­pie" und ins­be­son­de­re "Be­zie­hungs­coa­ching" meist auf dem frei­en Markt an­ge­bo­ten wer­den und ent­spre­chend selbst zu be­zah­len zu sind.

Es gibt kei­ne ein­deu­ti­gen in­halt­li­chen Un­ter­schei­dun­gen von Ehe-, Paar­be­ra­tung und Paar­the­ra­pie, die an ir­gend­ei­ner Stel­le fest­ge­legt wä­ren. Den­noch ist in der Pra­xis oft ein ge­wis­ser Un­ter­schied zwi­schen Paar­be­ra­tung und Paar­the­ra­pie hin­sicht­lich Tie­fe und Dau­er der Be­glei­tung fest­stell­bar: Paar­the­ra­peu­tin­nen und -the­ra­peu­ten ha­ben oft einen psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Aus­bil­dungs­hin­ter­grund, der in den The­ra­pi­en manch­mal stär­ke­re An­wen­dung fin­det. Häu­fig sind Paar­the­ra­pi­en dann auch län­ger­fris­tig an­ge­legt als Paar­be­ra­tun­gen.

Wie auch in der Ein­zel-Psy­cho­the­ra­pie, wen­den die The­ra­peu­tin­nen und The­ra­peu­ten un­ter­schied­li­che Ver­fah­ren an. Zu den häu­figs­ten Ver­fah­ren ge­hö­ren:

  • Psy­cho­ana­ly­ti­sche bzw. tie­fen­psy­cho­lo­gisch fun­dier­te Paar­the­ra­pie
  • Ver­hal­tens­the­ra­peu­ti­sche Paar­the­ra­pie
  • Sys­te­mi­sche Paar­the­ra­pie und Paar­be­ra­tung

An die­ser Stel­le kön­nen die ver­schie­de­nen Ver­fah­ren nicht er­läu­tert wer­den. Den­noch kann es sich ge­ra­de vor Be­ginn ei­ner län­ger­fris­ti­gen Paar­the­ra­pie loh­nen In­for­ma­tio­nen über die me­tho­di­schen Rich­tun­gen der An­ge­bo­te ein­zu­ho­len und ge­mein­sam zu über­le­gen, wel­ches Ver­fah­ren am ge­eig­nets­ten sein könn­te. Die Web­sei­ten der Psy­cho­the­ra­peu­ten­kam­mer Bay­ern (PTK Bay­ern) oder der Deutschen Psychotherapeutenvereinigung (DPtV) ge­ben z.B. In­for­ma­tio­nen zu den oben ge­nann­ten Ver­fah­ren, die vor al­lem im Rah­men der Psy­cho­the­ra­pie, aber auch der Paar­the­ra­pie, an­ge­bo­ten wer­den.

An­ders als Paar­the­ra­pi­en, sind Ehe- und Paar­be­ra­tun­gen häu­fig stär­ker auf ein­grenz­ba­re, de­fi­nier­te Pro­ble­me und die Er­ar­bei­tung von Lö­sun­gen kon­zen­triert. In der Pra­xis um­fas­sen die Be­ra­tun­gen da­her meist ei­ne ge­rin­ge­re An­zahl an Sit­zun­gen als Paar­the­ra­pi­en.

Die ge­schil­der­ten Un­ter­schie­de sind je­doch nur Ten­den­zen, die zu­tref­fen kön­nen, aber nicht im­mer müs­sen. Auch Paar­be­ra­tung kann um­fas­sen­de und tief­ge­hen­de Ar­beit an der Be­zie­hung über einen län­ge­ren Zeit­raum be­deu­ten und un­ter dem Be­griff „Paar­the­ra­pie“ kön­nen in we­ni­gen Coa­ching-Stun­den Lö­sun­gen für be­stimm­te Kon­flikt­the­men er­ar­bei­tet wer­den – es hängt vom Ein­zel­fall ab!

Gut zu wis­sen!

In­for­ma­tio­nen auf einen Blick
 
Paa­re, die Un­ter­stüt­zung für ih­re Be­zie­hungs­pro­ble­me su­chen, sto­ßen auf ver­schie­de­ne Be­grif­fe, hin­ter de­nen aber prin­zi­pi­ell Ähn­li­ches steht. Das soll­ten Sie über die An­ge­bo­te wis­sen:
  • Paar­the­ra­pie ist kei­ne Psy­cho­the­ra­pie
  • Paar­the­ra­pie wird nicht von den ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen be­zahlt
  • Paar­be­ra­tung gibt kei­ne Ratschlä­ge
  • Ehe­be­ra­tung rich­tet sich in der Re­gel auch an un­ver­hei­ra­te­te Paa­re
  • Die Kos­ten kön­nen sehr ver­schie­den sein - je nach­dem, ob es sich um öf­fent­lich ge­för­der­te Be­ra­tung oder ein pri­va­tes An­ge­bot han­delt

So un­ter­schied­lich die an­ge­bo­te­nen Ver­fah­ren sein mö­gen – in der Paar­the­ra­pie oder Paar­be­ra­tung geht es im­mer dar­um, die Paa­re zu un­ter­stüt­zen, z.B. wenn der Be­zie­hungs­all­tag durch häu­fi­ge Kon­flik­te ge­trübt wird, die Be­zie­hungs­si­tua­ti­on als emo­tio­nal be­las­tend er­lebt wird oder so­gar ei­ne Tren­nung im Raum steht.

Da­bei ist es wich­tig, sich be­wusst zu ma­chen, dass Kon­flik­te und Schwie­rig­kei­ten in kei­ner Be­zie­hung aus­blei­ben! Und das sol­len sie auch gar nicht. Kon­flik­te sind nicht grund­sätz­lich ne­ga­tiv, son­dern auch der Grund für Wei­ter­ent­wick­lung in ei­ner Be­zie­hung. Da­bei gibt es ei­ne Rei­he von The­men, die Paa­re im­mer wie­der be­son­ders her­aus­for­dern und manch­mal auch in den Schwie­rig­kei­ten fest­ste­cken las­sen. Die­ses „Nicht-mehr-raus­fin­den“ kann Be­zie­hun­gen so be­las­ten, dass ei­ne Tren­nung als ein­zi­ge Mög­lich­keit er­scheint, wo ei­gent­lich ein grund­sätz­lich in­tak­tes Be­zie­hungs­fun­da­ment be­ste­ht. In die­sen Fäl­len ist Un­ter­stüt­zung von au­ßen sinn­voll, um es gar nicht so weit kom­men zu las­sen.

Prin­zi­pi­ell gilt, dass ei­ne Paar­the­ra­pie oder Paar­be­ra­tung im­mer dann Sinn macht, wenn Lei­dens­druck von ei­ner Part­ne­rin oder ei­nem Part­ner oder von Bei­den auf­grund des Be­zie­hungs­mi­tein­an­ders emp­fun­den wird und noch ein ge­wis­ses ge­mein­sa­mes In­ter­es­se vor­han­den ist, die Be­zie­hung wei­ter­zu­füh­ren.

Je­de Paar­the­ra­pie ist an­ders und rich­tet sich im­mer nach den An­lie­gen des ein­zel­nen Paa­res aus. Je nach­dem wie schwer die Be­zie­hungs­pro­ble­me emp­fun­den wer­den, kön­nen die über­ge­ord­ne­ten Zie­le ver­schie­den sein:

  • Wenn ein Paar die Be­zie­hung grund­sätz­lich als in­takt er­lebt geht es mehr um die Stär­kung der Be­zie­hung, z.B. dar­um, noch mehr Le­ben­dig­keit im Mit­ein­an­der zu er­le­ben.
  • Bei be­las­ten­den, ein­ge­fah­re­nen Kon­flik­ten wird nach mög­li­chen We­gen aus der Ne­ga­tivspi­ra­le ge­sucht und es wer­den ge­mein­sa­me, neue Per­spek­ti­ven er­ar­bei­tet.
  • Nicht im­mer muss „Zu­sam­men­blei­ben“ das letz­te Ziel sein. Bei schwe­ren, an­hal­ten­den Be­zie­hungs­pro­ble­men kann es auch dar­um ge­hen ge­mein­sam zu klä­ren, ob und auf wel­che Wei­se ei­ne Tren­nung die bes­se­re Lö­sung für bei­de Part­ner ist.
Bild, das einen Mann und eine Frau in der gemeinsamen Beratung zeigen. Das Paar sitzt nebeneinader auf der Coach im Gespräch mit der Beraterin, die auf einem Stuhl sitzt.

Paar­the­ra­pie kann ganz un­ter­schied­li­che Zie­le ha­ben

 

Um das über­ge­ord­ne­te Ziel fest­zu­stel­len, klä­rt die The­ra­peu­tin oder der The­ra­peut zu­nächst wor­an das Paar ar­bei­ten möch­te, was ge­mein­sa­me An­lie­gen oder viel­leicht auch un­ter­schied­li­che An­lie­gen von bei­den Sei­ten sind. Ge­mein­sam wird dann an­ge­schaut, wel­che Kon­flik­te je­weils aus Sicht der Part­ne­rin oder des Part­ners hin­ter den Pro­ble­men lie­gen. Je nach Schwe­re­grad der Kon­flik­te steht manch­mal aber auch die Klä­rung im Vor­der­grund, ob ei­ne Fort­füh­rung der Be­zie­hung über­haupt noch von bei­den Sei­ten denk­bar ist. Und falls ja, un­ter wel­chen Be­din­gun­gen. In an­de­ren Si­tua­tio­nen kann an Lö­sun­gen ge­ar­bei­tet wer­den in­dem zu­nächst die ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven auf die Kon­flik­te ge­gen­sei­tig wahr­ge­nom­men wer­den und so ein ge­wis­ses Maß an Ver­ständ­nis für das Er­le­ben des je­weils an­de­ren mög­lich wird. In wie­der an­de­ren Si­tua­tio­nen kann es viel­leicht mehr dar­um ge­hen die po­si­ti­ven Qua­li­tä­ten der Be­zie­hung in Ver­gan­gen­heit und Ge­gen­wart, das Ver­bin­den­de be­stimm­ter ge­mein­sa­mer „Ri­tua­le“, Ei­gen­schaf­ten, Vor­lie­ben und Be­zie­hungser­in­ne­run­gen wie­der stär­ker in den Vor­der­grund zu rücken. 

So ganz wohl ist mir dabei nicht … wahrscheinlich verbündet sich die Therapeutin mit meiner Frau und ich bin schon wieder der Schuldige!
Oh nein! Hoffentlich will der nicht wissen, wann wir das letzte mal Sex hatten!
Bild, das symbolisch eine besorgte Gefühlslage ausdrückt. Gezeigt wird ein Mann mit besorgtem Gesichtsausdruck, dem Symbol einer Gedankenblase mit einem Fadenknäuel und Fragezeichen im Hintergrund.

Bedenken und Befürchtungen

Bild, das Schamgefühle eine jungen Frau ausdrückt. Gezeigt wird Frau in Frontalansicht mit peinlich berühter Gestik und Mimik.

Scham und Zweifel

Paar­the­ra­pie und Paar­be­ra­tung sind ei­ne Chan­ce recht­zei­tig Un­ter­stüt­zung für einen Weg aus den vor­han­de­nen Pro­blem­spi­ra­len zu fin­den, be­vor die Be­zie­hung so be­las­tet ist, dass über Tren­nung nach­ge­dacht wer­den muss. Trotz­dem scheu­en sich vie­le Paa­re da­vor die­se Un­ter­stüt­zung in An­spruch zu neh­men. Ei­ni­ge Paa­re be­fürch­ten, dass mit ei­ner Paar­the­ra­pie ja of­fen­sicht­lich sei, dass die Be­zie­hung nicht gut läuft. Oft ha­ben die Part­ner auch die Sor­ge, dass der Be­ra­ter oder die The­ra­peu­tin Par­tei für den An­de­ren er­grei­fen kön­ne und das ei­ge­ne Ver­hal­ten in schlech­tem Licht da­stün­de. Auch das The­ma „Scham“ spielt ei­ne große Rol­le: Vie­le be­fürch­ten, dass in­ti­me De­tails plötz­lich vor ei­nem ur­tei­len­den Drit­ten of­fen­ge­legt wer­den müss­ten. Un­an­ge­neh­me Ge­füh­le kann auch die Vor­stel­lung er­zeu­gen, al­les vor dem ei­ge­nen Part­ner of­fen be­spre­chen zu müs­sen, z.B. se­xu­el­le Phan­ta­si­en oder se­xu­el­le Un­zu­frie­den­heit. Die­se Be­den­ken sind na­tür­lich ver­ständ­lich, aber in ei­ner Paar­the­ra­phie geht es nie dar­um einen Part­ner bloß­zu­stel­len, son­dern im­mer dar­um ein bes­se­res ge­gen­sei­ti­ges Ver­ständ­nis zu ge­ne­rie­ren, in­dem bei­de Sei­ten die Be­dürf­nis­se, Ge­füh­le und Er­war­tun­gen des Ge­gen­übers ken­nen­ler­nen. Dies er­zeugt die Chan­ce im All­tag bei pro­ble­mat­schen Si­tua­tio­nen bes­ser auf­ein­an­der ein­ge­hen zu kön­nen und sich ge­gen­sei­teig mit mehr Re­spekt und Wert­schät­zung zu be­geg­nen.

Wie können wir miteinander reden? - Trainings für Paare

Part­ner­schaft­li­che Lern­pro­gram­me rich­ten sich an Paa­re, die Part­ner­schafts­pro­ble­men vor­beu­gen möch­ten, oder an Paa­re mit Pro­ble­men oder Kon­flik­ten, die ge­mein­sam an der Lö­sung ih­rer Pro­ble­me ar­bei­ten wol­len und bis­her kei­ne Tren­nungs­ab­sicht ha­ben.  Ei­ne Aus­wahl an Adres­sen für be­währ­te Paar­kur­s-Pro­gram­me fin­den Sie in un­se­rem Be­reich Kontaktadressen .

Es gibt mitt­ler­wei­le ei­ne Viel­zahl von Kur­sen für Paa­re, de­ren In­halt und Ab­lauf sich un­ter­schei­den. Den­noch fin­den sich ge­mein­sa­me Ele­men­te. Part­ner­schaft­li­che Lern­pro­gram­me rich­ten sich an Paa­re, die Part­ner­schafts­pro­ble­men vor­beu­gen möch­ten, oder an Paa­re mit Pro­ble­men be­zie­hungs­wei­se Kon­flik­ten, die ge­mein­sam an der Lö­sung ih­rer Pro­ble­me ar­bei­ten wol­len und kei­ne Tren­nungs­ab­sicht ha­ben. Die Pro­gram­me kön­nen für ei­ne der bei­den Ziel­grup­pen spe­zia­li­siert sein.

Die Kur­se wer­den zu­meist in Grup­pen, teil­wei­se aber auch für ein­zel­ne Paa­re an­ge­bo­ten. Der Vor­teil von Grup­pen­an­ge­bo­ten ist, dass die Teil­neh­men­den ge­mein­sam ler­nen und vom Aus­tausch un­ter­ein­an­der pro­fi­tie­ren kön­nen. Für vie­le Paa­re ist es ent­las­tend zu er­fah­ren, dass auch an­de­re Paa­re mit ähn­li­chen Pro­ble­men zu kämp­fen ha­ben. Man­che Übun­gen sind auf meh­re­re Teil­neh­men­de an­ge­wie­sen.

Bild, das symbolisch Kommunikationsprobleme in der Partnerschaft darstellt: Mann und Frau im Gespräch, rechts daneben ein großes Ohrsymbol und ein durchgestrichenes Lautsprechersymbol.

Mit­ein­an­der re­den

An­ders als Be­ra­tung und The­ra­pie sind Kur­s­an­ge­bo­te für Paa­re stär­ker struk­tu­riert. Sie bie­ten ein Pro­gramm in dem Kom­pe­ten­zen für die po­si­ti­ve Ge­stal­tung von Paar­be­zie­hun­gen er­wor­ben wer­den kön­nen. Durch die För­de­rung von wert­schät­zen­der Kom­mu­ni­ka­ti­on, ge­gen­sei­ti­gem Ver­ständ­nis und part­ner­schaft­li­cher Be­zie­hungs­ge­stal­tung wer­den die Paa­re dar­in un­ter­stützt, kon­struk­tiv mit Be­zie­hungs­pro­ble­men und Kon­flik­ten um­zu­ge­hen. Da­mit soll die Ent­ste­hung oder Ver­schär­fung von Pro­ble­men in der Part­ner­schaft ver­mie­den und das Ri­si­ko ei­ner Tren­nung be­zie­hungs­wei­se Schei­dung be­reits im Vor­feld re­du­ziert wer­den. Auch für Paa­re in der so­ge­nann­ten Am­bi­va­lenz­pha­se, bei de­nen ei­ne Tren­nung zwar im Raum steht, aber noch nicht ent­schie­den ist, kön­nen die Pro­gram­me für die Ent­schei­dungs­fin­dung hilf­reich sein. Im Fall ei­ner Tren­nung un­ter­stüt­zen die er­wor­be­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kom­pe­ten­zen bei der Neu­ge­stal­tung des Fa­mi­li­en­le­bens und des Um­gangs mit­ein­an­der.

Bild, das Frauen und Männer in einer Kursgruppe zeigt. Die Gruppe tauscht sich ím Stuhlkreis untereinander aus.

Beziehung stärken in Kursen für Paare

 

Gut zu wis­sen!

In­for­ma­tio­nen auf einen Blick

 

  • Kos­ten: In der Re­gel wer­den die Kur­se öf­fent­lich ge­för­dert, so dass nur ein ge­wis­ser An­teil der Kos­ten von den Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern selbst ge­tra­gen wer­den muss. Die Kos­ten sind je nach Pro­gramm, An­bie­ter und Ver­an­stal­tungs­rah­men (On­li­ne- oder Prä­senz­kur­se, mit oder oh­ne Über­nach­tung) sehr un­ter­schied­lich. Da die Preiss­pan­ne bei we­ni­ger als 100,- € bis mehr als 500,- € pro Paar lie­gen kann, ist es wich­tig vor der An­mel­dung ge­naue In­for­ma­tio­nen über die Teil­nah­me­kos­ten zu er­fra­gen.
  • Zeit­auf­wand: Paar­kur­se um­fas­sen in der Re­gel 6 oder 7 Dop­pel­stun­den.
  • Ort: Die Kur­se wer­den in vie­len deut­schen Städ­ten in Prä­senz an­ge­bo­ten, ei­ni­ge der Kur­s­an­ge­bo­te sind aber auch on­li­ne ver­füg­bar. Sol­che On­li­ne-An­ge­bo­te kön­nen in der Grup­pe durch­ge­führt wer­den, wo­bei die Teil­neh­men­den sich per Com­pu­ter, Ta­blet oder Han­dy in ei­ner Vi­deo­kon­fe­renz zu­sam­men­schal­ten. Sie kön­nen aber auch als App ge­stal­tet sein und in­di­vi­du­ell fle­xi­bel ge­nutzt wer­den.

An­ge­sichts der Viel­falt von Pro­gram­men und Kur­sen kön­nen im Fol­gen­den nur ei­ni­ge wiss­en­schaft­lich über­prüf­te An­ge­bo­te, die sich be­reits seit vie­len Jah­ren in der Pra­xis be­währt ha­ben, bei­spiel­haft vor­ge­stellt wer­den.

 

"EPL – Ein part­ner­schaft­li­ches Lern­pro­gramm“ und „KEK – Kon­struk­ti­ve Ehe und Kom­mu­ni­ka­ti­on"

Im ge­sam­ten deutsch­spra­chi­gen Raum wer­den die Pro­gram­me EPL und KEK von kirch­li­chen Trä­gern an­ge­bo­ten. Bei­de Pro­gram­me die­nen der För­de­rung der Be­zie­hungs­qua­li­tät und der Sta­bi­li­sie­rung von Paar­be­zie­hun­gen. Teil­neh­men kön­nen al­le Paa­re, die in ei­ner fes­ten Be­zie­hung sind. Kon­fes­si­on, se­xu­el­le Ori­en­tie­rung und Fa­mi­li­en­stand spie­len da­für kei­ne Rol­le. Die Trai­nings dau­ern zwei gan­ze Ta­ge und um­fas­sen in­halt­lich sechs (EPL) bzw. sie­ben (KEK) Ein­hei­ten von je­weils ca. 2-3 Stun­den. Zwei Trai­ne­rin­nen oder Trai­ner be­glei­ten in je­dem Kurs ins­ge­samt vier Paa­re bei Übun­gen, Ge­sprä­chen und Rol­len­spie­len. EPL rich­tet sich an jun­ge Paa­re, die am Be­ginn ih­rer Be­zie­hung ste­hen und ver­mit­telt grund­le­gen­de Kom­pe­ten­zen der Ge­sprächs- und Pro­blem­lö­sung. Das KEK-Ge­sprächs­trai­ning bie­tet ein ver­tief­tes Kom­mu­ni­ka­ti­ons­trai­ning für Paa­re, die be­reits seit meh­re­ren Jah­ren ver­hei­ra­tet sind oder zu­sam­men­le­ben und mit Be­zie­hungs­pro­ble­men kon­fron­tiert sind. Bei­de Pro­gram­me sind wis­sen­schaft­lich fun­diert und auf ih­re Wirk­sam­keit ge­prüft. Sie ent­stan­den am In­sti­tut für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­the­ra­pie und an­ge­wand­te For­schung in Part­ner­schaft und Fa­mi­lie e.V. Mün­chen. Nä­he­res zu den Kur­sen fin­den Sie hier .

 

KOM­mu­ni­ka­ti­ons­KOM­pe­tenz – Trai­ning in der Paar­be­ra­tung (KOM­KOM)

In vie­len deut­schen Städ­ten wer­den mitt­ler­wei­le KOM­KOM-Kom­mu­ni­ka­ti­ons­trai­nings an­ge­bo­ten. KOM­KOM rich­tet sich an Paa­re in mehr­jäh­ri­ger Be­zie­hung, die auf­grund von part­ner­schaft­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­pro­ble­men ei­ne Ehe­be­ra­tung auf­su­chen. Im Mit­tel­punkt der Trai­nings steht die För­de­rung ei­nes ver­ständ­nis­vol­le­ren Mit­ein­an­ders durch ei­ne Stär­kung der Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Pro­blem­lö­sungs­kom­pe­ten­zen. In Klein­grup­pen er­hal­ten die Paa­re in­ten­si­ves Coa­ching durch die Trai­ne­rin­nern und Trai­ner, üben wich­ti­ge Ge­sprächs­re­geln und Pro­blem­lö­se­stra­te­gi­en ein und ha­ben die Ge­le­gen­heit, ge­trennt von den an­de­ren Paa­ren, wich­ti­ge Be­zie­hungs­the­men zu be­spre­chen.  Die Kur­se wer­den meist an zwei Wo­chen­en­den an­ge­bo­ten, die acht The­men­ein­hei­ten bün­deln. Das wis­sen­schaft­lich fun­dier­te und auf Wirk­sam­keit über­prüf­te Pro­gramm wur­de am In­sti­tut für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­the­ra­pie und an­ge­wand­te For­schung in Part­ner­schaft und Fa­mi­lie e.V in Mün­chen ent­wi­ckelt. Es wird über ver­schie­de­ne Ehe-, Fa­mi­li­en- und Le­bens­be­ra­tungs­stel­len um­ge­setzt. Da KOM­KOM das Ehe­be­ra­tungs­an­ge­bot die­ser Stel­len er­gänzt, wer­den in­ter­es­sier­te Paa­re meist über die Be­ra­te­rin­nen und Be­ra­ter nach ei­nem Erst­ge­spräch an einen Kurs ver­mit­telt. Nä­he­res zu den Kur­sen fin­den Sie hier .

 

Paar­Ba­lan­ce – On­li­ne Coa­ching (für Ein­zel­per­so­nen)

Paar­Ba­lan­ce ist ein in­ter­ak­ti­ves On­li­ne-Trai­ning für mehr Zu­frie­den­heit in der Be­zie­hung, das auf den ein­zel­nen Part­ner zu­ge­schnit­ten ist. Es ist ge­eig­net für je­den, der (1) sei­ne Lie­be stär­ken, (2) Be­zie­hungs­pro­ble­me lö­sen, (3) ei­ne Part­ner­schafts­kri­se be­en­den, (4) die Dy­na­mik ei­ner ge­schei­ter­ten Be­zie­hung ver­ste­hen oder (5) die Zeit als Sin­gle kon­struk­tiv nut­zen möch­te („Be­zie­hungs­füh­rer­schein“). Der Paar­Ba­lan­ce-Part­ner­schafts­test (Dau­er 10 Min.) bringt zu­nächst die wich­tigs­ten Stär­ken und Schwä­chen der ei­ge­nen Be­zie­hungs­ge­stal­tung auf den Punkt. An­schlie­ßend wer­den die aus der Paar­for­schung be­kann­ten "Zuta­ten glück­li­cher Part­ner­schaf­ten" in 18 hu­mor­vol­len On­li­ne-Sit­zun­gen ver­mit­telt. Die ein­zel­nen Ein­hei­ten (Vi­deos, Trai­nings, Tipps) um­fas­sen je­weils 5 bis 10 Mi­nu­ten und las­sen sich gut in den All­tag in­te­grie­ren. Da­durch ent­spannt sich die At­mo­sphä­re meist schnell und an­hal­tend. Die Wirk­sam­keit von Paar­Ba­lan­ce wur­de in meh­re­ren wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en be­stä­tigt. Das Tool kann in Ei­gen­re­gie (als Selbst­hil­fe­pro­gramm) oder be­glei­tend zu ei­ner per­sön­li­chen Be­ra­tung ge­nutzt wer­den - be­quem von Zu­hau­se aus, oh­ne War­te­zei­ten und rund um die Uhr. Nä­he­res zu den Kur­sen fin­den Sie hier .

 

Paar­li­fe – Was Paa­re stark macht

Paar­li­fe ist ein eben­falls in vie­len wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en als wir­kungs­voll be­stä­tig­tes Kur­s­pro­gramm der Uni­ver­si­tät Zü­rich. Ins­be­son­de­re in der Schweiz, aber auch in Deutsch­land, wer­den Paar­li­fe-Work­shops und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­trai­nings so­wie ein kos­ten­lo­ses On­li­ne-Trai­ning an­ge­bo­ten. Das Pro­gramm rich­tet sich an Paa­re, die ih­re Be­zie­hung pfle­gen und le­ben­dig er­hal­ten möch­ten. In den Kur­sen geht es ne­ben der Stär­kung von Kom­mu­ni­ka­ti­on und Kon­flikt­lö­sung zwi­schen den Part­nern auch um Kom­pe­ten­zen zur Be­wäl­ti­gung von All­tagsstress in der Part­ner­schaft.  Auf­bau­end auf neu­es­ten Er­kennt­nis­sen der Paar­for­schung gibt es in den Abend­kur­sen Übun­gen zu The­men wie Lie­be, Nä­he, Zeit für und In­ves­ti­tio­n in die Part­ner­schaft so­wie Se­xua­li­tät. In den Kom­mu­ni­ka­ti­ons­trai­nings üben Paa­re, von den Trai­ne­rin­nen und Trai­nern an­ge­lei­te­t, das Füh­ren von kon­struk­ti­ven Paar­ge­sprä­chen und wie sie sich un­ter­stüt­zen kön­nen. Die Kur­se und Trai­nings wer­den von spe­zi­ell aus­ge­bil­de­ten Kurs­lei­te­rin­nen und Kurs­lei­tern durch­ge­führt. Nä­he­res zu den Kur­sen fin­den Sie hier .

On­li­ne-Be­ra­tung: bke-Ju­gend­be­ra­tung

Die bke-Ju­gend­be­ra­tung hilft dir bei Sor­gen, zum Bei­spiel bei Streit mit den El­tern, mit Freun­den, in der Schu­le oder bei Lie­bes­kum­mer. Bei der bke-Ju­gend­be­ra­tung kön­nen sich Ju­gend­li­che mit er­fah­re­nen Be­ra­te­rin­nen und Be­ra­tern oder an­de­ren Ju­gend­li­chen per Mail, Ein­zelchat, Grup­pen­chats oder in Fo­ren aus­tau­schen.

https://jugend.bke-beratung.de

  • Kos­ten­los
  • An­onym
  • da­ten­si­cher
Ein­zelchat:
Mon­tag 15 - 17 Uhr, 19-21 Uhr
Diens­tag 10-12 Uhr, 14-18 Uhr
Mitt­woch 10-12 Uhr, 19-22 Uhr
Don­ners­tag 14-18 Uhr
 

0800 40 40 020 Online-Beratung

Hil­fe-Por­tal und Hil­fe-Te­le­fon Se­xu­el­ler Miss­brauch

Über das bun­des­wei­te Por­tal fin­dest du Be­ra­tungs­stel­len, Not­diens­te, The­ra­peu­tin­nen und The­ra­peu­ten so­wie Flücht­lings­be­ra­tungs­stel­len in dei­ner Re­gi­on, die Fra­gen zu se­xu­el­lem Miss­brauch be­ant­wor­ten kön­nen.

  • Kos­ten­los
  • An­onym
Mo., Mi., Fr. 9.00 bis 14.00 Uhr
Di., Do. 15.00 bis 20.00 Uhr
 

Be­ra­tungs­stel­len in dei­ner Nä­he: "Be­ra­tungs­füh­rer on­li­ne" der DA­JEB

Hier kannst du dir ent­we­der sämt­li­che Be­ra­tung­stel­len in­ner­halb ei­nes be­stimm­ten Post­leit­zah­len-Be­reichs oder in ei­nem Ort oder Be­ra­tungs­stel­len mit ei­nem aus­ge­wähl­ten Be­ra­tungs­schwer­punkt in die­sem Be­reich an­zei­gen las­sen.

https://www.dajeb.de/beratungsfuehrer-online/beratung-in-ihrer-naehe

Suche vor-Ort Beratung

Be­ra­tung für Jun­gen, Män­ner und Vä­ter

Das Män­ner­be­ra­tungs­netz ver­ein­facht die Su­che nach Hil­fe und Be­ra­tungs­an­ge­bo­ten, die sich spe­zi­ell an Jun­gen, Män­ner und Vä­ter rich­ten.

https://maennerberatungsnetz.de

Suche vor-Ort Beratung

On­li­ne-Be­ra­tung für Ju­gend­li­che mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund: jm­d4y­ou

Bei der On­li­ne-Be­ra­tung jm­d4y­ou fin­den Men­schen mit Mi­gra­ti­ons­hin­ter­grund Be­ra­tung in ver­schie­de­nen Spra­chen. Bei dem An­ge­bot der Ju­gend­mi­gra­ti­ons­diens­te ste­hen Be­ra­ter:in­nen per Chat oder Mail für Fra­gen zur Ver­fü­gung. Auch bei dir vor Ort kannst du nach  Be­ra­ter:in­nen su­chen.

  • Kos­ten­los
  • An­onym

Suche vor-Ort Beratung

On­li­ne-Be­ra­tung für Ju­gend­li­che bei (dro­hen­der) Woh­nungs­lo­sig­keit

Bei So­fa­hop­per fin­dest du bei Woh­nungs­lo­sig­keit sind oder wenn du Ge­fahr läufst, dei­ne Blei­be zu ver­lie­ren, Hil­fe. Per Chat oder Mail gibt es Be­ra­tung bei fa­mi­li­ären oder schu­li­schen Sor­gen, beim Um­gang mit Be­hör­den, Schul­den,  ju­ris­ti­schen Fra­gen oder ge­sund­heit­li­chen Pro­ble­men. Das An­ge­bot ist für Ju­gend­li­che und  jun­ge Er­wach­se­ne bis zum 27. Ge­burts­tag. 

https://sofahopper.de

Li­ve-Chat:
Mo-Fr 10 - 20 Uhr
 

Online-Beratung

 On­li­ne-Be­ra­tung bei Dro­gen­sucht oder -Pro­ble­men

Bei drug­com.de kannst du dich so­wohl im Chat im Rah­men ei­nes One-to-One-Ge­sprächs oder auch per Mail be­ra­ten las­sen.

https://www.drugcom.de

Li­ve-Chat:
Mo-Fr 15 - 17 Uhr
 

Online-Beratung

 

 

Vor-Ort & Te­le­fon­be­ra­tung bei Sucht­pro­ble­men

Bei der Sucht- & Dro­gen­hot­li­ne kannst du dich anyonym und kos­ten­pflich­tig te­le­fo­nisch be­ra­ten las­sen. Im Sucht­hil­fe­ver­zeich­nis der deut­schen Haupt­stel­le für Sucht­fra­gen e.V. fin­dest du Vor-Ort Hilfs­an­ge­bo­te.

https://www.sucht-und-drogen-hotline.de
https://www.dhs.de

  • An­onym
  • Kos­ten­pflich­tig:  0,20 €/An­ruf aus dem Fest­netz, Mo­bil­funk max. 0,60 €/An­ruf
Täg­lich Rund um die Uhr
 

01806 31 30 31 Suche vor-Ort Beratung

On­li­ne-Be­ra­tung von und für die LGBTQ+ Com­mu­ni­ty

Bei co­min­gout.de kannst du dich te­le­fo­nisch, im Chat im Rah­men ei­nes One-to-One-Ge­sprächs oder auch per Mail von jun­gen les­bi­schen, schwu­len, bi, pan­se­xu­el­le, ase­xu­el­len, in­ter*, trans* und nicht-bi­nären Per­so­nen be­ra­ten las­sen.

https://comingout.de

Online-Beratung

So­wohl Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len als auch Ehe-, Fa­mi­li­en- und Le­bens­be­ra­tungs­ein­rich­tun­gen bie­ten Be­ra­tung bei Part­ner­schafts­pro­ble­men an. Sie ar­bei­ten im ge­setz­li­chen Auf­trag (§ 17 SGB VIII) und sind öf­fent­lich fi­nan­ziert. Des­halb kön­nen Müt­ter und Vä­ter ei­ne Be­ra­tung über­wie­gend kos­ten­frei und ver­trau­lich bei ent­spre­chen­den Ein­rich­tun­gen in An­spruch neh­men.

Oft wer­den Part­ner­schafts­pro­ble­me erst im Ver­lauf ei­ner Be­ra­tung zu an­de­ren The­men of­fen­sicht­lich. Et­wa bei Be­ra­tung zur Kin­der­er­zie­hung. Da die Be­ar­bei­tung von Part­ner­schafts­pro­ble­men auch für die Stär­kung der El­tern in der Er­zie­hung wich­tig ist, kann ei­ne Er­zie­hungs­be­ra­tung in ei­ne Part­ner­schafts­be­ra­tung über­ge­hen. Glei­ches gilt für die Be­ra­tung bei Le­bens­kri­sen. Le­bens­kri­sen kön­nen durch Part­ner­schafts­pro­ble­me ent­ste­hen oder ver­stärkt wer­den, kön­nen ei­ne Part­ner­schaft aber auch in Mit­lei­den­schaft zie­hen.

An­ders als die Be­ra­tungs­an­ge­bo­te die­ser öf­fent­lich ge­för­der­ten Be­ra­tungs­stel­len, ha­ben Be­ra­ten­de, die im pri­va­ten Sek­tor, Paar­be­ra­tung, Paar­the­ra­pie oder Ehe­be­ra­tung an­bie­ten, kei­nen ge­setz­li­chen Auf­trag. Da pri­va­te An­ge­bo­te da­mit auch nicht öf­fent­lich ge­för­dert wer­den, sind die­se Be­ra­tun­gen und The­ra­pi­en pri­vat zu zah­len.

In­for­ma­tio­nen zu und Kon­tak­te von Be­ra­tungs­stel­len und Paar­kur­sen fin­den Sie un­ter An­lauf­stel­len für Paa­re in der Kri­se (=> LINK).

In der Paartherapie. Das Bild zeigt ein Paar mit aufgebrachter Gestik im Gespräch mit der ruhig wirkenden Paartherapeutin.

Bei­spiel-Bild­le­gen­de Paar­the­ra­pie

Wie geht's weiter nach "dem Aus"? - Trennungsberatung

Die Tren­nungs­be­ra­tung soll dar­in un­ter­stüt­zen, die Part­ner­schaft mög­lichst kon­flikt­arm und „gut ge­re­gelt“ zu be­en­den und da­bei auch best­mög­li­che Lö­sun­gen für die ge­mein­sa­men Kin­der zu fin­den.  Soll­ten die Kon­flik­te zu stark und ei­ne ge­mein­sa­me Be­ra­tung nicht mög­lich sein, gibt es auch die Mög­lich­keit der Ein­zel­be­ra­tung. Ver­schie­de­ne An­ge­bo­te von On­li­ne- oder Vor-Ort-Tren­nungs­be­ra­tun­gen fin­den Sie in un­se­rem Be­reichKontaktadressen .

Vi­deo: Er­fah­run­gen aus der Tren­nungs­be­ra­tungs­pra­xis

 
Ein In­ter­view mit Ka­trin Nor­mann

Se­hen Sie sich hier ein Ge­spräch zwi­schen Prof. Dr. Sa­bi­ne Wal­per und der Ex­per­tin Ka­trin Nor­mann zum The­ma Tren­nungs­be­ra­tung an. Ka­trin Nor­mann hat den El­tern­kur­s „Kin­der im Blick“ mit­ent­wi­ckelt und war Lei­te­rin ei­ner Ehe-, Fa­mi­li­en- und Le­bens­be­ra­tungs­stel­le.

 

 

 

Die Tren­nungs­be­ra­tung soll dar­in un­ter­stüt­zen, die Part­ner­schaft mög­lichst kon­flikt­arm und „gut ge­re­gelt“ zu be­en­den und da­bei auch best­mög­li­che Lö­sun­gen für die ge­mein­sa­men Kin­der zu fin­den. Falls ei­ne Tren­nung zwar im Raum steht, aber noch nicht ent­schie­den ist (in der so­ge­nann­ten Am­bi­va­lenz­pha­se), kann in der Be­ra­tung ge­mein­sam nach Lö­sun­gen für die Pro­ble­me ge­sucht und ei­ne Ent­schei­dung er­leich­tert wer­den. In die­sem Fall geht es dar­um aus­zu­lo­ten, wel­che Stär­ken und Po­ten­zia­le die Be­zie­hung tra­gen (und ge­gen ei­ne Tren­nung spre­chen) und wel­che Be­las­tun­gen und Pro­ble­me an­ders als durch ei­ne Tren­nung kaum ge­löst wer­den kön­nen.

Bild, das Ratlosigkeit oder Fragen eines Paares ausdrückt. Gezeigt werden die Oberkörperansichten einer Frau und eines Mann mit Fragezeichensymbolik.

Zu­kunft neu ge­stal­ten nach der Tren­nung

Wir trennen uns ja eh! Was soll uns denn eine Trennungsberatung jetzt noch bringen?

 

El­tern fin­den in der Be­ra­tung Un­ter­stüt­zung zur Be­wäl­ti­gung ih­rer in­di­vi­du­el­len Pro­blem­la­gen. Es wer­den an­hal­ten­de Streit­the­men in und nach ei­ner Tren­nung be­spro­chen, Schwie­rig­kei­ten al­ler Art in der Tren­nungs­si­tua­ti­on be­ar­bei­tet und nach ein­ver­nehm­li­chen Lö­sun­gen ge­sucht. Da­bei steht das Kin­des­wohl im Vor­der­grund. Ge­mein­sam mit den Be­ra­ten­den kön­nen El­tern We­ge su­chen, um an­dau­ern­de Kon­flik­te zu re­du­zie­ren. Au­ßer­dem wird zu­sam­men mit den Be­ra­ten­den über­legt, wie ge­mein­sam als El­tern wei­ter­hin für die Kin­der Ver­ant­wor­tung über­nom­men wer­den kann.

Häu­fi­ge The­men ei­ner Tren­nungs­be­ra­tung sind z.B. wie die Kin­der über die Tren­nung in­for­miert wer­den kön­nen, wel­che Mög­lich­kei­ten der el­ter­li­chen Zu­sam­men­ar­beit in Fra­ge kom­men, wie ei­ne Strei­tes­ka­la­ti­on künf­tig ver­hin­dert und ge­ge­be­nen­falls ein Ge­richts­ver­fah­ren ver­mie­den wer­den kann.

Ge­ra­de dann, wenn die ehe­ma­li­gen Part­ne­rin­nen und Part­ner in Streit aus­ein­an­der­ge­hen, ent­ste­hen oft vie­le neue Kon­flik­te im Zu­sam­men­hang mit rechtlichen Fragen , z.B. zur Ver­mö­gensauf­tei­lung, zu den Un­ter­halts­zah­lun­gen, zu Um­gangs­re­ge­lun­gen oder zur el­ter­li­chen Sor­ge. Auch die Re­ge­lung der finanziellen Angelegenheiten kann bei Tren­nung und Schei­dung oft zu Kon­flik­ten füh­ren. Die Über­win­dung von Kon­flik­ten und die Aus­ge­stal­tung der ge­mein­sa­men El­tern­ver­ant­wor­tung sind be­son­ders wich­ti­ge Be­rei­che der Be­ra­tung. Ge­mein­sam wird dann nach Lö­sun­gen für die vie­len an­ste­hen­den Fra­gen ge­sucht (z.B. zu Be­treu­ungs­mo­del­len, Um­gangs- und Be­suchs­re­ge­lun­gen und Ge­stal­tung der Über­ga­ben des Kin­des etc.).

Fa­mi­li­en ha­ben einen ge­setz­li­chen An­spruch auf Un­ter­stüt­zung bei Fa­mi­li­en­kri­sen und bei ei­ner be­vor­ste­hen­den Tren­nung oder Schei­dung (§ 17 SGB VIII). Des­halb kön­nen Müt­ter und Vä­ter ei­ne Tren­nungs­be­ra­tung kos­ten­frei und ver­trau­lich bei ent­spre­chen­den Ein­rich­tun­gen in An­spruch neh­men. In den meis­ten Fäl­len wen­den sich die El­tern di­rekt an ei­ne Fa­mi­li­en-, Ehe- oder Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­le oder – so­fern ver­füg­bar – ei­ne spe­zia­li­sier­te Tren­nungs­be­ra­tungs­stel­le. In ei­ni­gen Fäl­len wird die Be­ra­tung auch als ge­richt­li­che Auf­la­ge im Rah­men des Fa­mi­li­en­ver­fah­rens­rechts (§ 156 FamFG) an­ge­ord­net. Das pas­siert dann, wenn El­tern im Rechtss­treit kei­ne ein­ver­nehm­li­chen Lö­sun­gen (z.B. zum Um­gang oder Be­treu­ungs­ar­ran­ge­ment) fin­den kön­nen.

Gut zu wis­sen!

Zie­le der Tren­nungs­be­ra­tung
Die Tren­nungs­be­ra­tung rich­tet sich nach den spe­zi­el­len The­men, Pro­blem­la­gen und Zie­len der Rat­su­chen­den. Meist geht es je­doch um die fol­gen­den Zie­le:
  • Be­wäl­ti­gung un­ge­lös­ter und fort­wir­ken­der Paar­kon­flik­te
  • Ver­mei­dung von Hoch­strit­tig­keit und Ge­richts­ver­fah­ren
  • Fin­den ein­ver­nehm­li­cher Lö­sun­gen für Kon­flikt­the­men, ins­be­son­de­re Er­ar­bei­tung der für al­le Par­tei­en best­mög­li­chen Aus­ge­stal­tung der el­ter­li­chen Sor­ge
  • Re­duk­ti­on der psy­cho­so­zia­len Be­las­tung für al­le Fa­mi­li­en­mit­glie­der, ins­be­son­de­re der Kin­der
  • Ent­wick­lung von ein­ver­nehm­li­chen Lö­sun­gen für ei­ne ge­lun­ge­ne Neu­ge­stal­tung des Fa­mi­li­en­le­bens nach der Tren­nung
Familie in der Beratung. Eltern sitzen auf einem Sofa und sprechen mit der Beraterin, während ihr Kind am Boden spielt.

Un­ter­stüt­zung für ei­ne Tren­nung "im Gu­ten"

El­tern kön­nen sich für ei­ne Tren­nungs­be­ra­tung an das Ju­gend­amt wen­den. Tren­nungs­be­ra­tung bie­ten aber auch Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len und die Ehe-, Fa­mi­li­en- und Le­bens­be­ra­tung an. Die Über­gän­ge zwi­schen Er­zie­hungs­be­ra­tung und Be­ra­tung zu The­men in der Tren­nungs­si­tua­ti­on sind oft flie­ßend, da Fra­gen zur Tren­nungs­si­tua­ti­on viel­fach auch die Kin­der be­tref­fen.

 

 

Bild, das eine Mutter mit kleiner Tochter im Beratungsgespräch zeigt. Zu sehen ist eine Frau auf dem Sofa im Gespräch, daneben ein kleines Mädchen, im Gespräch mit der Beraterin.

Was passiert bei einer Trennungsberatung?

Welcher Weg könnte nach der Trennung für alle der Beste sein? Finden wir eine gemeinsame Lösung?

 

Die Be­ra­tun­gen fin­den meist als Ge­sprä­che mit bei­den El­tern­tei­len, mit­un­ter auch als Ein­zel­ge­sprä­che im ver­trau­li­chen, ge­schütz­ten Rah­men mit pro­fes­sio­nel­len Fach­kräf­ten statt. Bei vie­len The­men kann es sinn­voll sein, auch die Kin­der mit­ein­zu­be­zie­hen, um ih­re Per­spek­ti­ven, Sor­gen und Wün­sche bei Ent­schei­dun­gen und Fin­den von Lö­sun­gen mit­ein­zu­brin­gen (wei­te­re In­for­ma­tio­nen fin­den Sie auch auf un­se­rer The­men­sei­te Wünsche der Kinder einbeziehen ). Auch die El­tern selbst ha­ben die Mög­lich­keit um den Ein­be­zug der Kin­der zu bit­ten.   

Die Be­ra­te­rin­nen und Be­ra­ter ha­ben meist ei­ne so­zi­al­päd­ago­gi­sche oder psy­cho­lo­gi­sche Grund­aus­bil­dung und häu­fig ei­ne be­ra­te­ri­sche oder the­ra­peu­ti­sche Zu­satz­qua­li­fi­ka­ti­on. Bei den Tren­nungs­be­ra­tun­gen der Ju­gend­äm­ter un­ter­stüt­zen die Be­ra­ten­den nicht nur bei der Be­spre­chung von Kon­flik­ten und dem Fin­den von Lö­sun­gen, son­dern wir­ken auch an Ver­fah­ren vor Ge­richt mit, falls die­se sich nicht ver­mei­den las­sen. Die Be­ra­tun­gen sind für die El­tern kos­ten­frei und um­fas­sen in der Re­gel meh­re­re Ter­mi­ne.

 

Gut zu wis­sen!

Ab­lauf ei­ner Tren­nungs­be­ra­tung
Grund­sätz­lich ist der Ab­lauf in al­len pro­fes­sio­nel­len Tren­nungs­be­ra­tun­gen ähn­lich. Die fol­gen­den Punk­te ge­hö­ren üb­li­cher­wei­se bei der Tren­nungs­be­ra­tung da­zu:
 
  • Erst­ge­spräch: Klä­rung der Rah­men­be­din­gun­gen; In­for­ma­ti­onen zu mög­li­chen An­ge­bo­ten und au­ßer­ge­richt­li­chen Lö­sungs­we­gen
  • Klä­rung, wel­cher Weg für al­le Fa­mi­li­en­mit­glie­der grund­sätz­lich der Ge­eig­nets­te ist
  • Er­ar­bei­tung der The­men, An­lie­gen und der kon­kre­ten Zie­le der Be­ra­tung
  • Klä­rung der ver­schie­de­nen Stand­punk­te und In­ter­es­sen
  • Klä­rung un­ge­lös­ter, fort­be­ste­hen­der Kon­flik­te
  • Su­che nach ein­ver­nehm­li­chen Lö­sun­gen
  • Be­son­de­re Be­ach­tung der Si­tua­ti­on und Per­spek­ti­ven der Kin­der
  • Un­ter­schei­dung der Paa­re­be­ne, auf der die Tren­nung statt­fin­det, und der El­ter­ne­be­ne, auf der wei­ter­hin ko­ope­riert wer­den muss (z.B. Or­ga­ni­sa­ti­on der Um­gangs­kon­tak­te, Aus­tausch von In­for­ma­tio­nen über das Kind)
  • Er­ar­bei­tung der pas­sen­den Form der ge­mein­sa­men Zu­sam­men­ar­beit in der El­tern­rol­le

Zie­le sind im­mer, die be­ste­hen­den Kon­flik­te zwi­schen den El­tern im Sinn des Kin­des­wohls zu be­gren­zen und die Ko­ope­ra­ti­on als El­tern zu stär­ken. Ge­mein­sam wer­den Lö­sungs­ide­en er­ar­bei­tet, die in ei­ner so­ge­nann­ten El­tern­ver­ein­ba­rung   fest­ge­hal­ten wer­den kön­nen. 

Tren­nungs­be­ra­tung kann auch beim Ju­gend­amt in An­spruch ge­nom­men wer­den. Die Ju­gend­äm­ter bie­ten hier­bei ei­ne

  • Ers­te An­lauf­stel­le zur grund­le­gen­den In­for­ma­ti­on
  • Ko­or­di­na­ti­on der wei­te­ren Un­ter­stüt­zung
  • Erst­be­ra­tung zu den wich­tigs­ten The­men
  • Er­ar­bei­tung von ers­ten, manch­mal vor­läu­fi­gen Ver­ein­ba­run­gen

Die Ju­gend­äm­ter in­for­mie­ren im Erst­ge­spräch über die ver­schie­de­nen Hilfs­an­ge­bo­te und klä­ren mit den El­tern, ob Be­ra­tung, Me­dia­ti­on, El­tern­kur­se, Be­glei­te­ter Um­gang oder z.B. Grup­pen­an­ge­bo­te für Kin­der im je­wei­li­gen Fall hilf­reich sind. Ist ver­tief­ter Be­ra­tungs­be­darf oder Un­ter­stüt­zung aus dem Be­reich der Kin­der- und Ju­gend­hil­fe an­ge­zeigt, ver­mit­teln die Ju­gend­äm­ter an die An­ge­bo­te der Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len oder lei­ten ge­ge­be­nen­falss kon­kre­te Hil­fen ein, z.B. zur Kin­der­be­treu­ung oder auf­su­chen­de (am­bu­lan­te) Er­zie­hungs­hil­fen.

 

Ratlose Frau. Junge Frau mit Fragezeichensymbol im Hintergrund.

Bedenken mit dem Jugendamt

Also, Beratung klingt gut. Aber mit dem Jugendamt hab ich Bauchschmerzen! Am Ende wollen die mir noch das Sorgerecht wegnehmen!

 

Vie­le El­tern ha­ben Be­den­ken ei­ne Tren­nungs­be­ra­tung durch das Ju­gend­amt in An­spruch zu neh­men, weil sie z.B. be­fürch­ten,

  • dass das Ju­gend­amt von al­len Pro­ble­men er­fährt und sich ein­mischt
  • dass die Be­ra­ten­den sie mög­li­cher­wei­se für „schlech­te El­tern“ hal­ten
  • dass die Be­ra­ten­den Par­tei für den an­de­ren El­tern­teil er­grei­fen und ge­gen sie ar­bei­ten
  • dass ih­nen mög­li­cher­wei­se die Kin­der weg­ge­nom­men wer­den
  • dass die Ju­gend­äm­ter ver­trau­li­che In­for­ma­tio­nen an das Fa­mi­li­en­ge­richt wei­ter­ge­ben

Bei all die­sen Be­den­ken soll­ten El­tern wis­sen, dass Ju­gend­äm­ter mit sol­chen Zwei­feln ver­traut sind und Ver­ständ­nis für schwie­ri­ge fa­mi­li­äre Si­tua­tio­nen auf­brin­gen kön­nen. Sol­che Sor­gen sind al­so meist un­be­grün­det, so­lan­ge das Kin­des­wohl nicht ge­fähr­det ist. Ju­gend­äm­ter sind vor al­lem da­für ver­ant­wort­lich das Kin­des­wohl im Blick zu ha­ben und El­tern zu un­ter­stüt­zen, ih­re Er­zie­hungs­ver­ant­wor­tung gut wahr­neh­men zu kön­nen.

Man­che El­tern ma­chen sich aber Sor­gen dar­über, ob die Be­ra­ten­den In­for­ma­tio­nen, die sie im Be­ra­tungs­ge­spräch er­langt ha­ben, be­kannt­ge­ben dür­fen, falls es spä­ter zu ei­nem Ge­richts­ver­fah­ren kom­men soll­te. Wich­ti­ge In­for­ma­tio­nen fin­den Sie in un­se­rer In­fo­box rechts.

Gut zu wis­sen!

 

Wer­den mei­ne Da­ten beim Ju­gend­amt ver­trau­lich be­han­delt?

 

Es ist wich­tig zu wis­sen, dass das Ju­gend­amt auch vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt grund­sätz­lich der Schwei­ge­pflicht (§ 203 StGB) und dem So­zi­al­da­ten­schutz un­ter­lie­gen.
Beim Schutz von Sozialdaten kommt es dann aber dar­auf an, ob es sich um an­ver­trau­te So­zi­al­da­ten oder um nicht an­ver­trau­te So­zi­al­da­ten han­delt.

 

  • An­ver­trau­te So­zi­al­da­ten sind Da­ten, die zum Zweck per­sön­li­cher und er­zie­he­ri­scher Hil­fen an­ver­traut wur­den. Die­se darf das Ju­gend­amt nur mit der Ein­wil­li­gung der sich an­ver­trau­en­den Per­son an das Fa­mi­li­en­ge­richt wei­ter­ge­ben, es sei denn, es steht ei­ne Ge­fähr­dung des Kin­des­wohls im Raum.
 
  • Da­ten, die nicht zum Zweck per­sön­li­cher und er­zie­he­ri­scher Hil­fen an­ver­traut wur­den, dür­fen grund­sätz­lich an das Fa­mi­li­en­ge­richt wei­ter­ge­ge­ben wer­den, da das Ju­gend­amt ei­ne Mit­wir­kungs­pflicht vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt hat. Zur Um­set­zung sei­ner Mit­wir­kungs­pflich­ten be­rich­tet das Ju­gend­amt ins­be­son­de­re über an­ge­bo­te­ne und er­brach­te Leis­tun­gen und den Stand des Be­ra­tungs­pro­zes­ses. Es bringt auch er­zie­he­ri­sche und so­zia­le Ge­sichts­punk­te zur Ent­wick­lung des be­trof­fe­nen Kin­des ein. Das Fa­mi­li­en­ge­richt kann zu­sätz­lich den Hil­fe­plan an­for­dern. Die­ser ent­hält das Er­geb­nis der Be­darfs­fest­stel­lung und die Art der ge­mein­sam ver­ein­bar­ten Hil­fen, die das Ju­gend­amt ge­währ­leis­tet.
Nur un­ter die­sen Vor­aus­set­zun­gen, kann das Ju­gend­amt vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt Da­ten wei­ter­ge­ben. An den ge­nau fest­ge­leg­ten Re­ge­lun­gen lässt sich er­ken­nen, dass Da­ten nicht leicht­fer­tig und oh­ne sinn­vol­len Grund wei­ter­ge­ge­ben wer­den dür­fen. In den meis­ten Fäl­len sind die Be­fürch­tun­gen des­halb un­be­grün­det, schließ­lich geht es in der Tren­nungs­be­ra­tung der Ju­gend­äm­ter in ers­ter Li­nie dar­um, den El­tern bei der Be­spre­chung von Kon­flik­ten und dem Fin­den von Lö­sun­gen, zu hel­fen, und da­bei das Kin­des­wohl zu wah­ren.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu Be­fürch­tun­gen im Um­gang mit dem Ju­gend­amt fin­den Sie in Kür­ze auch in un­se­rem The­men­ab­schnitt Kon­takt mit dem Ju­gend­amt. Wie ei­ne Ge­richts­ver­hand­lung in Kind­schafts­sa­chen ab­läuft und wer dar­an be­tei­ligt ist er­fah­ren Sie in un­se­rem The­men­be­reich Gerichtliche und außergerichtliche Konfliktlösung .

Tren­nungs­be­ra­tun­gen sind in Tren­nungs­si­tua­tio­nen mit Kin­dern ei­ne sinn­vol­le ers­te Maß­nah­me, um sich zu den vie­len Fra­gen zu in­for­mie­ren und Hil­fe bei der Un­ter­stüt­zung der Kin­der in der Tren­nungs­si­tua­ti­on zu er­hal­ten. Be­son­ders wich­tig wird ei­ne Tren­nungs­be­ra­tung dann, wenn die ehe­ma­li­gen Part­ne­rin­nen und Part­ner wei­ter durch un­ge­lös­te Kon­flik­te in ih­rer El­tern­rol­le be­las­tet sind und kein Ein­ver­neh­men in an­ste­hen­den Fra­gen, z.B. zur el­ter­li­chen Sor­ge , fin­den kön­nen.

Die meis­ten El­tern fin­den in der Tren­nungs­be­ra­tung aus­rei­chen­de Un­ter­stüt­zung um zu ein­ver­nehm­li­chen Lö­sun­gen zu ge­lan­gen. In man­chen Fäl­len sind die Kon­flikt­la­gen je­doch sehr ver­här­tet. Dann kann ei­ne län­ger­fris­ti­ge Be­glei­tung oder wie­der­hol­te Be­ra­tung not­wen­dig sein. Auch an­de­re Un­ter­stüt­zungs­an­ge­bo­te kön­nen ziel­füh­rend oder als Er­gän­zung hilf­reich sein, z.B. ei­ne Me­dia­ti­on oder die Teil­nah­me an ei­nem El­tern­kurs. Auch in die­sem Fall kön­nen die ge­nann­ten Be­ra­tungs­ein­rich­tun­gen hel­fen das ge­eig­ne­te An­ge­bot zu fin­den.

Wenn die Kon­flik­te sehr schwer­wie­gend und die Be­zie­hung zwi­schen den ehe­ma­li­gen Part­nern stark be­las­tet ist, scheint ei­ne ein­ver­nehm­li­che Ei­ni­gung trotz Be­ra­tung oder Me­dia­ti­on manch­mal ein­fach nicht mög­lich zu sein. In so ei­ner Si­tua­ti­on kann ei­ne Be­ra­tung durch ei­ne An­wäl­tin oder einen An­walt sinn­voll oder so­gar not­wen­dig sein, ins­be­son­de­re wenn sich ein Rechtss­treit an­bahnt. Manch­mal ist dann die Ver­hand­lung des Kon­flikts vor dem Fa­mi­li­en­ge­richt und ein ver­bind­li­ches Ur­teil durch einen neu­tra­len Rich­ter die bes­te Lö­sung für al­le Be­tei­lig­ten. Nä­he­re In­for­ma­tio­nen zu die­sem The­ma fin­den Sie in un­se­rem The­men­be­reich Gerichtliche und außergerichtliche Konfliktlösungen .  

Bild, das einen Mann mit Fragen darstellt. Gezeigt wird ein junger Mann, der in einem Fragezeichensymbol sitzt.

Wer bietet Trennungsberatung an?

Die Beratungsstellen heißen ja gar nicht „Trennungsberatungsstelle“! Wer macht denn dann nun „Trennungsberatung“?!?

 

 

Tren­nungs­be­ra­tun­gen wer­den von vie­len ver­schie­de­nen Trä­gern an­ge­bo­ten, an die sich El­tern di­rekt wen­den kön­nen, z.B. die Ju­gend­äm­ter oder Be­ra­tungs­stel­len kirch­li­cher und an­de­rer frei­er Trä­ger. Die Be­ra­tungs­stel­len hei­ßen meist nicht „Tren­nungs­be­ra­tungs­stel­len“, son­dern bie­ten die­se Form der Be­ra­tung im Rah­men der Ehe-, Fa­mi­li­en- und Le­bens­be­ra­tung oder Er­zie­hungs­be­ra­tung an.

Wie auch im­mer der über­ge­ord­ne­te Na­me ist: All die­se Be­ra­tungs­ein­rich­tun­gen hel­fen bei der Be­wäl­ti­gung der Tren­nung und der da­mit ver­bun­de­nen Neu­ge­stal­tung des Fa­mi­li­en­le­bens – mit un­ter­schied­li­chen Schwer­punk­ten. Vie­le der Ein­rich­tun­gen bie­ten ne­ben der Prä­senz­be­ra­tung auch On­li­ne­be­ra­tun­gen an.

Da­ne­ben er­hal­ten Rat­su­chen­de auch im pri­va­ten Sek­tor durch Paar- und Fa­mi­li­en­be­ra­te­rin­nen und -the­ra­peu­ten kos­ten­pflich­ti­ge Un­ter­stüt­zung bei Kri­sen und Tren­nung.

Ein­zel­be­ra­tung in Ehe-, Fa­mi­li­en und Le­bens­be­ra­tungs­stel­len

Manch­mal ist ei­ne Tren­nungs­be­ra­tung zu zweit auf­grund der be­ste­hen­den Kon­flik­te nicht mög­lich. In die­sen Fäl­len, wenn man bei­spiels­wei­se mit der Si­tua­ti­on be­son­ders be­las­tet ist, der an­de­re El­tern­teil sich nicht küm­mert oder sich nicht be­reit er­klärt bei ei­ner Tren­nungs­be­ra­tung mitz­u­ma­chen, kann nach § 18 Tren­nungs­be­ra­tung auch al­lei­ne in An­spruch ge­nom­men wer­den. Ne­ben dem bes­se­ren Ver­ständ­nis und der bes­se­ren Be­wäl­ti­gung der ei­ge­nen Si­tua­ti­on kann das auch ent­schei­dend zum Vor­be­rei­ten gu­ter, ein­ver­nehm­li­cher Lö­sung bei­tra­gen.

Da­ne­ben bie­ten die Ehe-, Fa­mi­li­en- und Le­bens­be­ra­tungs­stel­len aber auch Hil­fe jen­seits des The­mas „Tren­nung“ an. Rat­su­chen­de kön­nen an die­sen Stel­len auch Be­ra­tun­gen zu ih­rer ganz per­sön­li­chen Si­tua­ti­on wahr­neh­men. Die Be­ra­tun­gen kön­nen hel­fen, die oft star­ken emo­tio­na­len Be­las­tun­gen in ei­ner Tren­nungs­si­tua­ti­on bes­ser zu be­wäl­ti­gen und We­ge für die Ge­stal­tung ei­ner Zu­kunft nach der Tren­nung zu er­ar­bei­ten.

 

Bild, das einen Mann in einer Therapiesitzung darstellt. Gezeigt wird ein Gespräch zwischen dem Therapeuten und einem jungen Mann. Die beiden sitzen einander in Sesseln gegenüber.

Un­ter­stüt­zung für sich selbst ho­len

Psy­cho­the­ra­pie

Wenn durch die Tren­nung an­hal­ten­der und sehr großer Lei­dens­druck ent­steht, ist auch ei­ne Psy­cho­the­ra­pie für vie­le Be­trof­fe­ne ein sehr hilf­rei­cher Weg, um einen po­si­ti­ver­en Um­gang mit der Si­tua­ti­on fin­den zu kön­nen.

Da­bei kön­nen je nach Ver­fah­ren und auch per­sön­li­chem An­lie­gen ganz un­ter­schied­li­che Schwer­punk­te ge­setzt wer­den. Für man­che Per­so­nen steht der Um­gang mit Emo­tio­nen wie Trau­er, Wut, Angst oder die Re­duk­ti­on von Stress­emp­fin­den im Vor­der­grund. An­de­re möch­ten eher prak­ti­sche Fä­hig­kei­ten stär­ken, z.B. in der Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem Ex-Part­ner oder der Ex-Part­ne­rin, oder Kom­pe­ten­zen zur Lö­sung von Pro­ble­men. Bei wie­der an­de­ren tau­chen schmerz­li­che Er­fah­run­gen aus der ei­ge­nen Kind­heit auf, die sie be­ar­bei­ten möch­ten, da sie z.B. das Los­las­sen der Part­ner­schaft er­schwe­ren. Wie auch im­mer das An­lie­gen im Ein­zel­fall ist, es lohnt sich In­for­ma­tio­nen über die ver­schie­de­nen Ver­fah­ren und Me­tho­den ein­zu­ho­len. Hilf­rei­che In­for­ma­tio­nen zu The­ra­pie­ver­fah­ren, Ab­lauf und Kos­ten­über­nah­me ei­ner Psy­cho­the­ra­pie so­wie zu ver­schie­de­nen psy­chi­schen Er­kran­kun­gen fin­den Sie zum Bei­spiel im Rat­ge­ber der Bun­de­s­psy­cho­the­ra­peu­ten­kam­mer und auf den Web­sei­ten der , der und des .

Psy­cho­the­ra­pie, die von den ge­setz­li­chen Kran­ken­kas­sen er­stat­tet wer­den kann, muss von ap­pro­bier­ten Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen und Psy­cho­the­ra­peu­ten durch­ge­führt wer­den, die ein psy­cho­lo­gi­sches oder me­di­zi­ni­sches Stu­di­um und ei­ne mehr­jäh­ri­ge psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Aus­bil­dung ab­sol­viert ha­ben. Vor­aus­set­zung ist zu­dem, dass psy­chi­sche Sym­pto­me vor­han­den sind, die ei­ne psych­ia­tri­sche Dia­gno­se zu­las­sen. Wenn es sich um ei­ne Kri­se oh­ne Krank­heits­wert han­delt, sind die Kos­ten in der Re­gel selbst zu über­neh­men.

Finden wir eine Lösung ohne Gericht? – Familien- und Scheidungsmediation

Me­dia­ti­on ist ein frei­wil­li­ges, struk­tu­ri­er­tes Ver­fah­ren zur au­ßer­ge­richt­li­chen Bei­le­gung von Kon­flik­ten. Hier­bei er­stel­len die Kon­flikt­par­tei­en mit Un­ter­stüt­zung ei­nes neu­tra­len Ge­gen­übers selbst­ver­ant­wort­lich ein­ver­nehm­li­che Lö­sun­gen. Nütz­li­che Links für die Su­che nach Me­dia­to­rin­nen oder Me­dia­to­ren in Ih­rer Nä­he fin­den Sie in un­se­rem Be­reich Kontaktadressen .

In der Me­dia­ti­on er­ar­bei­ten die Kon­flikt­par­ti­en zu­sam­men mit der Me­dia­to­rin oder dem Me­dia­tor selbst­stän­dig ei­ne Lö­sung für ei­ne au­ßer­ge­richt­li­che Bei­le­gung des Kon­flik­ts. Um ei­ne ge­eig­ne­te Lö­sung zu fin­den, wer­den in der Me­dia­ti­on die zu­grund­lie­gen­den Be­dürf­nis­se und In­ter­es­sen bei­der Par­tei­en her­aus­ge­ar­bei­tet. Hier­bei struk­tu­rie­ren Me­dia­to­rin­nen und Me­dia­to­ren das Lö­sungs­ver­fah­ren neu­tral und oh­ne in­halt­lich Ein­fluss zu neh­men. Sie spre­chen kei­ne Emp­feh­lun­gen aus und tref­fen kei­ne Ent­schei­dun­gen, son­dern stär­ken die Selbst­ver­ant­wor­tung der El­tern. An­ders als in der Be­ra­tung ist die in­di­vi­du­el­le Ge­samt­si­tua­ti­on oder die Be­zie­hungs­dy­na­mik we­ni­ger im Vor­der­grund. Statt­des­sen ste­hen spe­zi­fi­sche Kon­flikt­an­lie­gen im Mit­tel­punkt, auf de­ren Lö­sung fo­kus­siert hin­ge­ar­bei­tet wird. Da­mit kommt es bei der Ent­schei­dung für ei­ne Be­ra­tung oder ei­ne Me­dia­ti­on dar­auf an, was man sich ge­nau an­se­hen möch­te.

Zwei Hände schütteln sich vor einem Blatt Papier, das wie ein Vertrag aussieht.

Was ist ei­ne Me­dia­ti­on?

Gut zu wis­sen!

Grund­sät­ze der Me­dia­ti­on
 
  • Frei­wil­lig­keit: Al­le Be­tei­lig­ten, auch die Me­dia­to­rin­nen oder Me­dia­to­ren, kön­nen die Me­dia­ti­on je­der­zeit ab­bre­chen.
  • Ver­schwie­gen­heit: Es wird ver­ein­bart, dass die In­hal­te des Me­dia­ti­ons­ver­fah­rens nicht au­ßer­halb der Me­dia­ti­on von den Be­tei­lig­ten preis­ge­ge­ben wer­den.
  • Ei­gen­ver­ant­wort­lich­keit: So­wohl die Kon­flikt­the­men als auch die Lö­sung der Kon­flik­te wer­den von den Par­tei­en selbst er­ar­bei­tet und ver­ant­wor­tet. Die Me­dia­to­rin­nen und Me­dia­to­ren sind nicht ver­ant­wort­lich für die In­hal­te, son­dern nur für die Ge­stal­tung des Me­dia­ti­ons­pro­zes­ses, d.h. die Art und Wei­se der Ge­sprächs- und Ver­hand­lungs­füh­rung.
  • Er­geb­ni­sof­fen­heit: Bei der Me­dia­ti­on wird vor­aus­ge­setzt, dass die Lö­sung noch nicht vor­ab fest­steht. Dies setzt ei­ne ge­wis­se Ver­hand­lungs­be­reit­schaft bei al­len Be­tei­lig­ten vor­aus.
  • All­par­tei­lich­keit: Me­dia­to­rin­nen und Me­dia­to­ren sind nicht nur neu­tral, son­dern be­reit sich mit al­len Par­tei­en zu iden­ti­fi­zie­ren.

 

Me­dia­ti­on ist äu­ßerst hilf­reich, aber es gibt Be­rei­che, in de­nen in der Be­ra­tung sehr ge­nau hin­ge­schaut wer­den muss, ob ei­ne gu­te Ei­ni­gung ge­trof­fen wer­den kann. In sol­chen Si­tua­tio­nen ach­ten pro­fes­sio­nel­le Me­dia­to­rin­nen und Me­dia­to­ren dar­auf, ob das selbst­stän­di­ge Er­ar­bei­ten ei­ner tat­säch­lich ein­ver­nehm­li­chen Lö­sung über­haupt mög­lich ist und ob sie im je­wei­li­gen Fall ei­ne Me­dia­ti­on an­bie­ten kön­nen. Wenn sich ei­ne Kon­flikt­par­tei der an­de­ren nicht ge­wach­sen fühlt, muss zum Bei­spiel ein­ge­schätzt wer­den, ob über die Me­dia­ti­on ei­ne ein­ver­nehm­li­che Lö­sung, die tat­säch­lich al­le Sei­ten ver­tritt, ge­fun­den wer­den kann. In die­sem Fall kann der Me­dia­tor oder die Me­dia­to­rin das Macht­ge­fäl­le zwi­schen den Par­tei­en aus­ge­lei­chen, in­dem er oder sie vor­über­ge­hend als Sprach­rohr für die kom­mu­ni­ka­ti­ons­schwä­che­re Par­tei dient. Bei ei­nem ob­jek­tiv vor­lie­gen­den und in der Me­dia­ti­on nicht ver­schieb­ba­rem Mach­tun­gleich­ge­wicht, kann es sein, dass ei­ne Ei­ni­gung über ei­ne Me­dia­ti­on nicht sinn­voll ist. Auch bei ei­ner Vor­ge­schich­te mit hä­us­li­cher Ge­walt ist sehr ge­nau zu prü­fen, ob ei­ne Me­dia­ti­on Sinn macht. Aus­ge­bil­de­te Me­dia­to­rin­nen und Me­dia­to­ren schau­en in sol­chen Fäl­len, wie sich die Si­tua­ti­on ge­nau dar­stellt und ob im Ein­zel­fall ei­ne Me­dia­ti­on sinn­voll ist.

Fa­mi­li­en­me­dia­ti­on kann in un­ter­schied­li­chen Kon­flikt­si­tua­tio­nen in An­spruch ge­nom­men wer­den. Sie kann sich auf Erb­schaftss­trei­tig­kei­ten be­zie­hen, auf Kon­flik­te in Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men oder ei­ner be­ste­hen­den Part­ner­schaft und bei Kon­flik­ten im Schei­dungs­ver­fah­ren (z.B. bei der Ver­mö­gensauf­tei­lung) oder im wei­te­ren Ver­lauf ei­ner Tren­nung (z.B. bei Kon­flik­ten um die Um­gangs­re­ge­lung). Fa­mi­li­en­me­dia­ti­on ist da­her ein Über­be­griff für Me­dia­tio­nen im fa­mi­li­ären Kon­text und bei fa­mi­li­ären Kon­flikt­the­men.

 

 

Fa­mi­li­en­me­dia­ti­on dient der Klä­rung von Kon­flik­ten in Fa­mi­li­en oder Part­ner­schaf­ten. Auch hier geht es zu­min­dest in­di­rekt um das Kin­des­wohl – Fa­mi­li­en­me­dia­tio­nen ha­ben auch das Ziel die Be­las­tun­gen des Kin­des bei un­ge­lös­ten, fort­dau­ern­den Kon­flik­ten zwi­schen den El­tern zu re­du­zie­ren. Im Sin­ne al­ler Fa­mi­li­en­mit­glie­der soll die Me­dia­ti­on da­zu bei­tra­gen ge­mein­sam Lö­sun­gen zu ent­wi­ckeln, die von al­len ge­tra­gen wer­den kön­nen.

Pro­fes­sio­nell aus­ge­bil­de­te Me­dia­to­rin­nen und Me­dia­to­ren be­glei­ten da­bei die El­tern als neu­tra­le Ver­mit­teln­de in ei­nem ver­trau­li­chen Rah­men. Je nach Kon­flikt­the­ma und Schwe­re ist ei­ne un­ter­schied­li­che An­zahl an Sit­zun­gen er­for­der­lich, sel­ten je­doch mehr als zehn Sit­zun­gen. Die Ein­zel­sit­zun­gen dau­ern meist ei­ne bis an­dert­halb Stun­den. Bei der Fa­mi­li­en­me­dia­ti­on wird das Ver­fah­ren oft von ei­ner weib­li­chen Me­dia­to­rin und ei­nem männ­li­chen Me­dia­tor mo­de­riert.

All­tags­kon­flik­te und -the­men kön­nen oft sehr zie­l­ori­en­tiert ge­löst wer­den. Wird ei­ne Fa­mi­li­en­me­dia­ti­on früh­zei­tig her­an­ge­zo­gen, kann sie un­ter an­de­rem da­zu bei­tra­gen, ei­ne spä­te­re Tren­nung/Schei­dung zu ver­mei­den. Im Trai­ler der Bun­des-Ar­beits­ge­mein­schaft für Fa­mi­li­en­me­dia­ti­on e.V. (BAFM) be­kom­men Sie einen ers­ten Ein­druck: Mediation - mehr als eine Lösung

Gut zu wis­sen!

 

Zie­le der Me­dia­ti­on
  • Fin­den ein­ver­nehm­li­cher Lö­sun­gen für be­stimm­te Kon­flikt­the­men
  • Gleich­be­rech­tig­te Ein­bin­dung der Per­spek­ti­ven al­ler be­tei­lig­ter Per­so­nen
  • Selbst­stän­di­ge Re­ge­lung der The­men oh­ne Be­ein­flus­sung „von au­ßen“
  • Ver­mei­dung von Ge­richts­ver­fah­ren
  • Re­duk­ti­on der emo­tio­na­len Be­las­tung, v.a. der Kin­der, durch ra­sche Bei­le­gung der Streit­fra­ge
  • Ver­mei­dung ho­her fi­nan­zi­el­ler Be­las­tun­gen durch die mit ei­nem Ge­richts­ver­fah­ren ver­bun­de­nen Kos­ten

Auch in Form der Tren­nungs- und Schei­dungs­me­dia­ti­on geht es um die Ver­mitt­lung zwi­schen den ehe­ma­li­gen Part­ne­rin­nen und Part­nern mit dem Ziel, Kon­flik­te bei der Tren­nung be­zie­hungs­wei­se Schei­dung au­ßer­ge­richt­lich bei­zu­le­gen. Ty­pi­sche Kon­flikt­the­men der Schei­dungs- und Tren­nungs­me­dia­ti­on sind z.B. die Re­ge­lung von Ver­mö­gens­ver­tei­lung oder der ge­mein­sa­men el­ter­li­chen Sor­ge (z.B. bei der Ge­stal­tung von Um­gangs­re­ge­lun­gen und Be­treu­ungs­zei­ten). Kann durch Me­dia­ti­on ein Ge­richts­ver­fah­ren ver­mie­den wer­den, so hat dies Vor­tei­le für al­le Be­tei­lig­ten. Durch ei­ne ge­lin­gen­de Ei­ni­gung kön­nen die emo­tio­na­len Be­las­tun­gen für Kin­der und El­tern re­du­ziert, aber zum Teil auch der Geld­beu­tel ge­schont wer­den. Die Er­geb­nis­se ei­ner er­folg­rei­chen Me­dia­ti­on wer­den in der Re­gel schrift­lich in ei­ner rechts­ver­bind­li­chen Ab­schluss­ver­ein­ba­rung fest­ge­hal­ten, die auch no­ta­ri­ell be­ur­kun­det wer­den kann.

Paar in der Trennungsphase: Frau und Mann stehen voneinander abgewandt, über ihnen das Symbol eines zerbrochenen Herzens.

Finden wir eine einvernehmliche Lösung?

Schei­dungs­me­dia­tio­nen wer­den so­wohl von kirch­li­chen und öf­fent­li­chen Trä­gern als auch pri­vat, z.B. durch pro­fes­sio­nel­le Me­dia­to­rin­nen und Me­dia­to­ren oder von An­walts­kanz­lei­en, an­ge­bo­ten. Me­dia­to­rin­nen und Me­dia­to­ren ha­ben al­so sehr un­ter­schied­li­che Grund­be­ru­fe. Sie kom­men be­son­ders häu­fig aus dem psy­cho­so­zia­len oder dem ju­ris­ti­schen Be­reich und ha­ben ein­schlä­gi­ge Zu­satz­aus­bil­dun­gen.

Je nach be­ruf­li­cher Aus­rich­tung kön­nen sich die An­ge­bo­te in­halt­lich deut­lich un­ter­schei­den und Stun­den­sät­ze in un­ter­schied­li­cher Hö­he ent­ste­hen. An­ders als Tren­nungs­be­ra­tun­gen wer­den Me­dia­tio­nen nicht ge­för­dert und müs­sen im All­ge­mei­nen selbst be­zahlt wer­den. Bei ei­ner Schei­dungs­me­dia­ti­on wer­den die Kos­ten häu­fig von den El­tern ge­mein­sam ge­tra­gen. Wird ei­ne Ver­ein­ba­rung ge­fun­den, so spa­ren die El­tern im Ge­gen­zug al­ler­dings die Kos­ten ei­nes Ge­richts­ver­fah­rens. Ei­ni­ge der Be­ra­tungs­stel­len bie­ten Me­dia­tio­nen im Rah­men der Tren­nungs­be­ra­tung auch kos­ten­frei oder auf Spen­den­ba­sis an.

Bild, das Ratlosigkeit oder Fragen einer Frau ausdrückt. Gezeigt eine Frau in frontaler Oberkörperansicht mit überlegender Gestik und Mimik und Fragezeichensymbolik.

Für wen ist Me­dia­ti­on ge­eig­net?

Könnte eine Mediation für uns Sinn machen?

 

Ei­ne Me­dia­ti­on könn­te für Sie ei­ne Mög­lich­keit der Kon­flikt­lö­sung sein, wenn

  • Sie bei­de als El­tern Ih­re Kon­flik­te selbst­stän­dig lö­sen möch­ten
  • Sie bei­de als El­tern ein Ge­richts­ver­fah­ren ver­mei­den möch­ten
  • Ih­re Streit­fra­gen re­la­tiv kon­kret sind und sich sach­lich lö­sen las­sen
  • Sie be­reit sind, sich fair mit­ein­an­der zu ver­stän­di­gen und die Lö­sung ge­mein­sam zu er­ar­bei­ten

 

Elternteam trotz Trennung? - Kurse für Eltern in Trennung und Scheidung

El­tern­kur­se ver­mit­teln hilf­rei­che In­for­ma­tio­nen und prak­ti­sche Übungs­mög­lich­kei­ten zur Stär­kung von El­tern­kom­pe­ten­zen in der Tren­nungs­si­tua­ti­on. Sie zei­gen auf, wie Kin­der in der Tren­nungs­be­wäl­ti­gung un­ter­stützt wer­den kön­nen und wie mög­li­che Kon­flik­te nach der Tren­nung kon­struk­tiv ge­löst oder ver­rin­gert wer­den kön­nen. Ei­ne Aus­wahl an Links für be­währ­te El­tern­kur­s­pro­gram­me fin­den Sie in un­se­rem Be­reich Kontaktadressen .

Bild, das eine Frau mit Fragen darstellt. Gezeigt wird eine junge Frau, die sich stehend an ein Fragezeichensymbol anlehnt.

Wozu gibt es Elternkurse?

Elternkurse? Weiß man denn, ob das was hilft?

In vie­len deut­schen Städ­ten wer­den El­tern­kur­se an­ge­bo­ten, die El­tern vor, wäh­rend oder nach ei­ner Tren­nung bei der Be­wäl­ti­gung der Si­tua­ti­on un­ter­stüt­zen. Die Kur­se ha­ben ein struk­tu­ri­er­tes Pro­gramm und ver­mit­teln meist so­wohl hilf­rei­che In­for­ma­tio­nen, als auch prak­ti­sche Übungs­mög­lich­kei­ten zur Stär­kung von El­tern­kom­pe­ten­zen in der Tren­nungs­si­tua­ti­on. Sie zei­gen auf, wie Kin­der in der Tren­nungs­be­wäl­ti­gung un­ter­stützt wer­den kön­nen und wie mög­li­che Kon­flik­te nach der Tren­nung kon­struk­tiv ge­löst oder ver­rin­gert wer­den kön­nen. Ei­ni­ge die­ser Kur­se rich­ten sich auch an so­ge­nann­te hoch­strit­ti­ge El­tern. Die Kur­se wer­den von öf­fent­li­chen und pri­va­ten Stel­len ge­för­dert, so dass die An­ge­bo­te nur ei­ne ge­rin­ge Teil­nah­me­ge­bühr (sel­ten mehr als 60,- €) er­he­ben oder in ei­ni­gen Fäl­len auch kos­ten­frei an­ge­bo­ten wer­den. Bit­te re­cher­chie­ren Sie die ge­nau­en Kos­ten auf den Ho­me­pa­ges der je­wei­li­gen Kur­s­an­bie­ter .

 

Die hier vor­ge­stell­ten Pro­gram­me wur­den von Wis­sen­schaft­le­rin­nen und Wis­sen­schaft­lern, manch­mal in Zu­sam­men­ar­beit mit Fach­kräf­ten aus der Pra­xis, er­ar­bei­tet und in mehr­jäh­ri­gen Stu­di­en auf ih­re Wirk­sam­keit hin un­ter­sucht. Die Stu­di­en be­stä­ti­gen, dass sich die Tren­nungs­be­wäl­ti­gung der Teil­neh­men­den und ih­rer Kin­der ver­bes­sert und Kon­flik­te ver­rin­gert wer­den.  

An­ge­sichts der Viel­falt un­ter­schied­li­cher Kur­s­an­ge­bo­te kön­nen hier nur ei­ni­ge weit ver­brei­te­te und wis­sen­schaft­lich fun­dier­te An­ge­bo­te bei­spiel­haft vor­ge­stellt wer­den.

Bild zeigt Frauen und Männer in einer Kursgruppe, die sich im Stuhlkreis miteinander austauschen.

Kurse für Eltern in Trennung und Scheidung

Im Kurs habe ich viel mehr verstanden, wie sich das alles für meine Tochter anfühlt und wie mein Mann und ich zusammenarbeiten können, ohne gleich wieder zu streiten!

 

Kin­der im Blick

Das von ei­nem For­sche­rin­nen­team der Uni­ver­si­tät Mün­chen und dem Fa­mi­li­en­not­ruf e.V. ent­wi­ckel­te El­tern­pro­gramm rich­tet sich an El­tern, die ih­re Tren­nung bzw. Schei­dung voll­zo­gen ha­ben und mit dem ge­mein­sa­men Kind be­zie­hungs­wei­se den Kin­dern zu­sam­men­le­ben oder Kon­takt zu ihm bzw. ih­nen ha­ben. Hilf­rei­che In­for­ma­tio­nen und prak­ti­sche Übun­gen un­ter­stüt­zen El­tern bei der Be­wäl­ti­gung der Tren­nung, för­dern die El­tern-Kind-Be­zie­hung und das Er­zie­hungs­ver­hal­ten und hel­fen da­mit auch bei der Tren­nungs­be­wäl­ti­gung der be­trof­fe­nen Kin­der. Da­ne­ben er­hal­ten El­tern prak­ti­sche Hil­fe zur Ver­bes­se­rung der Kom­mu­ni­ka­ti­on mit dem an­de­ren El­tern­teil. Auch ver­schie­de­ne Mo­del­le, wie die ge­mein­sa­me Er­zie­hungs­ver­ant­wor­tung je nach Kon­flikt­la­ge ge­stal­tet wer­den kann, wer­den auf­ge­zeigt. Die Kur­se um­fas­sen sie­ben drei­stün­di­ge Kurs­ein­hei­ten, an de­nen El­tern ein­zeln, aber auch bei­de ehe­ma­li­ge Part­ner in zwei ge­trenn­ten Grup­pen teil­neh­men kön­nen. Er­gän­zend zu den Prä­senz­kur­sen wur­de ei­ne On­li­ne-Ver­si­on des Kur­ses ent­wi­ckelt.

Die Teil­nah­me an den Kur­sen kann eben­so wie Tren­nungs­be­ra­tun­gen von den Fa­mi­li­en­ge­rich­ten emp­foh­len oder an­ge­ord­net wer­den. Die Be­gleit­for­schung zeigt, dass auch El­tern, die mit ge­richt­li­cher Auf­la­ge (al­so zu­nächst nicht frei­wil­lig) teil­neh­men, von dem Kurs pro­fi­tie­ren. Die Kur­se wer­den deutsch­land­weit häu­fig auch in Er­zie­hungs­be­ra­tungs­stel­len an­ge­bo­ten. Nä­he­res zu den Kur­sen fin­den Sie hier .

Kess-er­zie­hen

Die Kurs­rei­he „Al­lei­ne / ge­trennt er­zie­hen“ des El­tern­pro­gramms „Kess-er­zie­hen“ wird in vie­len deut­schen Städ­ten von Fach­stel­len der Dio­zö­se an­ge­bo­ten. Das Pro­gramm rich­tet sich an ge­trenn­te El­tern. In sechs Kurs­ein­hei­ten ver­mit­teln Vor­trä­ge und prak­ti­sche Übun­gen hilf­rei­che Kennt­nis­se und Kom­pe­ten­zen, die oft schmerz­haf­te Tren­nung zu be­wäl­ti­gen, die Kin­der in die­ser Si­tua­ti­on zu un­ter­stüt­zen und die Ko­ope­ra­ti­on mit dem an­de­ren El­tern­teil zu stär­ken. Nä­he­res zu den Kur­sen fin­den Sie hier .

 

Wir2 - Bin­dungs­trai­ning

Das in ver­schie­de­nen deut­schen Städ­ten an­ge­bo­te­ne El­tern­trai­ning „Wir2 - Bin­dungs­trai­ning“ rich­tet sich an Al­lein­er­zie­hen­de mit Kin­dern zwi­schen drei und zehn Jah­ren. In 20 wö­chent­li­chen Grup­pen­sit­zun­gen ar­bei­ten Al­lein­er­zie­hen­de an der Be­wäl­ti­gung be­las­ten­der Emo­tio­nen, in­dem die ei­ge­nen Er­fah­run­gen be­wusst er­lebt wer­den. Mit Me­tho­den wie z.B. Rol­len­spie­len wer­den Lö­sungs­an­sät­ze für ty­pi­sche Kon­flikt­si­tua­tio­nen mit dem Kind trai­niert. Im Vor­der­grund ste­hen hier die Stär­kung der El­tern-Kind-Bin­dung und die Be­zie­hung zum Kind, so­wie die Re­du­zie­rung der psy­cho­so­zia­len Be­las­tung von Al­lein­er­zie­hen­den und ih­ren Kin­dern. Die Grup­pen­sit­zun­gen ver­mit­teln hilf­rei­che In­for­ma­tio­nen in ei­nem theo­re­ti­schen Teil, prak­ti­sche Übun­gen, so­wie „Wo­chen­auf­ga­ben“, die El­tern zu Hau­se mit ih­rem Kind be­ar­bei­ten und da­bei um­set­zen, was sie in der wir2-Grup­pe er­lernt ha­ben. Nä­he­res zu den Kur­sen fin­den Sie hier .

Zu­sätz­lich zu den oben ge­nann­ten Kur­s­an­ge­bo­ten wur­de wir2 in Zu­sam­men­ar­beit mit der Deut­schen Ren­ten­ver­si­che­rung und ver­schie­de­nen psy­cho­so­ma­ti­schen Re­ha­bi­li­ta­ti­ons­kli­ni­ken für die An­wen­dung in Re­ha-Kli­ni­ken und für Mut­ter-/Va­ter-Kind-Ku­ren an­ge­passt. Über die Beratungsstelle der Deutschen Rentenversicherung er­hal­ten Sie In­for­ma­tio­nen, in wel­chen Re­ha­bi­li­ti­ons­kli­ni­ken wir2 an­ge­bo­ten wird.

 

Wo finde ich Hilfe?

Kontaktadressen von Anlaufstellen und Hilfen

In un­se­rem Be­reich Kon­takt­adres­sen An­lauf­stel­len und Hil­fen er­hal­ten Sie hilf­rei­che Adres­sen, zum Bei­spiel von Hil­fe-Te­le­fo­nen, On­li­ne­be­ra­tun­gen und On­li­ne-Such­por­ta­len nach per­sön­li­cher Be­ra­tung vor Ort. 

 

Mehr erfahren

Quellen & Links

Hier fin­den Sie weiterführende In­for­ma­tio­nen zu Hintergründen der Inhalte die­ser Sei­te und Verlinkungen zu ver­tie­fen­den In­for­ma­tio­nen
Mehr zum The­ma

Hier fin­den Sie In­for­ma­tio­nen zu Quel­len der In­hal­te die­ser Sei­te.

AKF – Ar­beits­ge­mein­schaft für ka­tho­li­sche Fa­mi­li­en­bil­dung e.V. (EPL- und KEK-Kur­se), https://www.epl-kek.de/ , Link zur Web­sei­te, ge­prüft am 21.06.2022

Bun­de­s­psy­cho­the­ra­peu­ten­kam­mer Bay­ern (PTK Bay­ern),  https://www.ptk-bayern.de/ptk/web.nsf/id/pa_info-patienten.html , Link zur Web­sei­te, ge­prüft am 21.06.2022

Deut­sche Psy­cho­the­ra­peu­ten­ver­ei­ni­gung (DPtV), https://www.dptv.de/psychotherapie/psychotherapieverfahren/ , Link zur Web­sei­te, ge­prüft am 21.06.2022

In­sti­tut für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­the­ra­pie und an­ge­wand­te For­schung in Part­ner­schaft und Fa­mi­lie e.V. (KOM­KOM-Kur­se), https://www.institutkom.de/trainings/trainings-komkom.html , Link zu Web­sei­te, ge­prüft am 21.06.22

Paar­li­fe - Was Paa­re stark macht (Uni­ver­si­tät Zü­rich), https://www.paarlife.ch/ , Link zu Web­sei­te, ge­prüft am 21.06.22